• 12.03.2006

    Der Londoner Doppeldecker-Bus, den der britische Premierminister Tony Blair am Freitag in Prag seinem Amtskollegen Jiri Paroubek geschenkt hat, verletzt nach Medienberichten tschechische Gesetze. Blair hatte Paroubek den Bus am Rande eines Treffens mehrerer sozialdemokratischer Spitzenpolitiker für Werbetouren vor den tschechischen Parlamentswahlen Anfang Juni übergeben. Das orange umgefärbte Fahrzeug dürfe aber auf tschechischen Straßen nicht fahren, berichten nun Zeitungen. Ein Grund sei das Lenkrad auf der rechten Seite, zudem sei der Bus zu alt. Eine Sprecherin von Paroubek räumte "ein paar technische Probleme" mit dem Geschenk ein.

  • 12.03.2006

    Bei der Leichtathletik-Hallenweltmeisterschaft in Moskau konnte sich der Tscheche Roman Sebrle die Bronzemedaille im Siebenkampf sichern. Gold errang André Niklaus aus Deutschland, gefolgt von Bryan Clay aus den USA.

  • 12.03.2006

    Der tschechische Skispringer Jakub Janda hat im Gesamtweltcup seinen Vorsprung gegenüber dem Finnen Janne Ahonen auf 175 Punkte ausgebaut. Auf dem Holmenkollen belegte Janda am Sonntag Platz fünf, Ahonen wurde nur zwölfter. Seinen ersten Saisonsieg konnte der Pole Adam Malysz erringen. Die Entscheidung im Gesamtweltcup fällt am kommenden Wochenende auf der Großschanze in Planica.

  • 11.03.2006

    Die tschechischen Apotheker sind zu weiteren Protestmaßnahmen bereit, sollte sich ihre Situation verschlechtern. Darauf einigten sich am Samstag in Prag etwa 600 Teilnehmer einer Apothekerversammlung. Bereits am 30. Januar wurden zahlreiche Apotheken aus Protest gegen die Politik von Gesundheitsminister David Rath für mehrere Stunden geschlossen. Stein des Anstoßes ist vor allem die Senkung der Gewinnspannen von 32 auf 29 Prozent, die im Januar in Kraft getreten ist. Laut Lubomir Chudoba, dem Präsidenten der Apothekerkammer, ist aufgrund dieser Maßnahme ein Viertel der 2200 tschechischen Apotheken bedroht. Gesundheitsminister Rath wies die Kritik wiederholt zurück und sprach in diesem Zusammenhang von einem "Protest von Millionären".

  • 11.03.2006

    Etwa 30 tschechische Nationalisten, hauptsächlich Anhänger der "Narodni strana" (Nationalpartei), haben am Samstag vor dem Prager Büro der Sudetendeutschen Landsmannschaft eine Protestkundgebung abgehalten. Anlass für die Versammlung war der 67. Jahrestag der Besatzung der Tschechoslowakei durch Hitlerdeutschland. Die Teilnehmer protestierten sowohl gegen die Aktivitäten Sudetendeutscher in Tschechien als auch gegen den illegalen Import von deutschem Abfall. Petra Edelmannova, die Chefin der Nationalpartei, bezeichnete die Sudetendeutsche Landsmannschaft rund um den Europaabgeordneten Bernd Posselt als direkte Nachfolgerin der NSDAP. Spitzenkandidat Jan Skacel kritisierte die politische Integration Europas und schloss seine Rede mit den Worten: "Nichts anderes als die Nation hat ein Recht auf Existenz." Politiker, die sich um die tschechisch-deutsche Aussöhnung verdient gemacht haben, unter ihnen der ehemalige Präsident Vaclav Havel, wurden als Kollaborateure bezeichnet.

  • 11.03.2006

    Der Vorsitzende der oppositionellen Demokratischen Bürgerpartei (ODS), Mirek Topolanek, hat am Samstag die Debatte um das so genannte "Untertunneln" von Firmen als "hysterische Vorwahldiskussion" bezeichnet. Im Entwurf zu einer Novelle des Strafgesetzbuches wurde kürzlich auf Vorschlag eines ODS-Abgeordneten ein Paragraph über das illegale Abschöpfen von Unternehmenskapital gestrichen. "Tunelovani", wie es auf Tschechisch heißt, sei ein hübscher Euphemismus, hätte aber in der Praxis keine Bedeutung, sagte Topolanek. Andere Straftatbestände wie etwa Gläubigerschädigung seien in diesem Zusammenhang ausreichend. Die regierenden Sozialdemokraten wollen den umstrittenen Paragraphen jedoch beibehalten.

  • 11.03.2006

    Die Außenminister der Europäischen Union haben am Samstag in Salzburg eine Erklärung über die Beziehungen der EU zu Kroatien, Mazedonien, Albanien, Bosnien-Herzegowina sowie Serbien und Montenegro verabschiedet. "Die Zukunft des Westbalkan liegt in der europäischen Union" heißt es in dem Papier. Überschattet wurden die Gespräche vom plötzlichen Tod des jugoslawischen Ex-Präsidenten Slobodan Milosevic, der vom UN-Tribunal in Den Haag als Kriegsverbrecher angeklagt war.

    Tschechien unterstützt langfristig eine Vollmitgliedschaft der genannten Länder, sofern diese - und auch die EU selbst - ausreichend vorbereitet sind. Andere Staaten, wie zum Beispiel Frankreich, sprechen lediglich von einer "europäischen Perspektive", die nicht automatisch den EU-Beitritt jener Länder bedeuten müsse. Der tschechische Außenminister Cyril Svoboda sprach in diesem Zusammenhang allgemein von einer "Erweiterungsmüdigkeit" in der EU. Diese bedeute aber "keinen langen Winterschlaf, sondern lediglich eine kurze Ruhepause nach dem Mittagessen", so Svoboda.

  • 11.03.2006

    Auf dem Arbesovo namesti, einem zentrumsnahen Platz im fünften Prager Stadtbezirk, haben spielende Kinder am Samstag die Leiche eines etwa 50-jährigen Mannes entdeckt. Der Körper lag unter Bäumen in einem Gebüsch und befand sich bereits im Zustand fortgeschrittener Verwesung. Zunächst wurden keine Spuren einer eventuellen Gewalttat entdeckt, die Leiche wird dennoch gerichtlich obduziert. Die Identität des Mannes ist vorerst unbekannt.

  • 11.03.2006

    Die 31-jährige Jana Tylova aus Nordböhmen gewann am Samstag in der italienischen Stadt Lucca die erste Sudoku-Weltmeisterschaft. Erst im Februar dieses Jahres war Tylova tschechische Sudoku-Meisterin geworden. Sudoku-Rätsel sind Logikaufgaben, bei denen freie Plätze in einer Art Tabelle so ausgefüllt werden müssen, dass sich in den einzelnen Zeilen, Spalten und Teilquadraten keine der Zahlen von eins bis neun wiederholt. Seit dem Herbst 2004 wurden Millionen von Menschen in Europa, Amerika und Asien vom Sudoku-Fieber angesteckt. Die frischgebackene Weltmeisterin Jana Tylova war auch schon früher bei Logik-Wettbewerben erfolgreich.

  • 10.03.2006

    Der SPD-Vorsitzende Matthias Platzeck hat am Freitag in Prag eine gemeinsame Initiative sozialdemokratischer Parteien in Mitteleuropa angekündigt. "Wir wollen darin realistische Kernaufgaben formulieren und nicht Wolkenkuckucksheime anbieten", sagte Platzeck. Es gehe auch darum, vom gegenseitigen Misstrauen abzurücken: "Unsere Herausforderungen sind nicht Polen oder Bulgarien, sondern Nordamerika, China und Indien", unterstrich der SPD-Vorsitzende. Über das Konzept sprach Platzeck in Prag während eines Treffens der europäischen Sozialdemokraten unter anderem mit dem tschechischen Regierungschef Jiri Paroubek und dem SPÖ-Vorsitzenden Alfred Gusenbauer.

Pages