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Der tschechische Premier Mirek Topolanek reist am Montagvormittag zu einem zweitägigen Besuch nach Polen. In Warschau wird Topolanek mit seinem polnischen Amtskollegen Jaroslaw Kaczynski sowie dem polnischen Staatsoberhaupt Lech Kaczynski zusammentreffen. Auf dem Besuchsprogramm stehen außerdem Treffen mit den polnischen Parlamentariern, mit Unternehmern und Studenten. Thema der Gespräche werden das US-amerikanische Raketenabwehrsystem, die EU-Verfassung, die Stellung der polnischen Minderheit in Tschechien sowie die Beziehungen zu Deutschland sein. Premier Topolanek wird auch das Andenken von Ryszard Siwiec ehren, der sich im September 1968 beim Erntedankfest in Warschau aus Protest gegen die polnische Teilnahme am Einmarsch der Truppen des Warschauer Paktes in die Tschechoslowakei verbrannte.

Die Grünen lehnen die Stationierung einer US-amerikanischen Radaranlage in Tschechien nicht ab. Dies geht aus der Debatte hervor, die die Delegierten am Samstag auf dem Parteitag führten. Außerdem wurde der Vorschlag abgelehnt, über die Radaranlage in einem Referendum zu entscheiden. Die Delegierten beauftragten ihre Minister und Abgeordneten damit, über den Plan zur Errichtung einer amerikanischen Radaranlage auf dem Gebiet Tschechiens innerhalb der EU und der NATO zu verhandeln.

Während die Politiker der Regierungskoalition mit den Resultaten des Parteitags der Grünen mehrheitlich zufrieden sind, zeigten sich die Oppositionspolitiker eher enttäuscht. Ihnen gefällt die Haltung der Grünen zur geplanten Errichtung einer US-amerikanischen Radaranlage in Tschechien nicht. Der Parteichef der Sozialdemokraten, Jiri Paroubek, sprach über ein "Blauwerden" der Grünen und meinte damit deren Annäherung an die Bürgerdemokraten (ODS), deren Parteifarbe blau ist. Der Vizechef der ODS und Oberbürgermeister von Prag, Pavel Bem, hält die starke Position des Parteichefs der Grünen, Martin Bursik, für wichtig. Der Vorsitzende der Christdemokraten Jiri Cunek bezeichnete die Resultate des Parteitags der Grünen als eine gute Nachricht für die Regierungskoalition.

Innenminister Ivan Langer will mit den oppositionellen Sozialdemokraten über die geplante Polizeireform verhandeln. Die von Langer vorgesehenen Änderungen sollen vor allem die Inspektion des Innenministers, die Kompetenzen der Polizisten und das Ausbildungssystem der Polizei betreffen. Wie der Innenminister am Sonntag im tschechischen Fernsehen erklärte, soll die Polizei ab 2009 nach den neuen Regeln tätig sein.