-
14.02.2007
Die Bürger der Tschechischen Republik fühlen sich mit Reklame übersättigt, und das vor allem in Bezug auf TV-Reklame und Postwurfsendungen. Auch die Akzeptanz von Internet-Werbung und so genannten Spam-Mails ist rapide gesunken. Das geht aus einer am Mittwoch veröffentlichten Untersuchung der Agentur Factum Inventio hervor. Danach kritisieren zwischen 70 und 80 Prozent der Befragten die Reklame auf den privaten Fernsehkanälen TV Nova und Prima. Gegenüber der Werbung im öffentlich-rechtlichen Sender Ceska televize haben hingegen 45 Prozent eine kritische Haltung. Bei der Untersuchung wurden über 1000 Tschechen befragt.
-
13.02.2007
Rund 200 Gegner des Baus einer amerikanischen Radaranlage in Tschechien haben am Dienstagnachmittag vor dem Regierungssitz in Prag demonstriert. Laut den Veranstaltern sollte die Kundgebung eine weitere Aufforderung an das Kabinett sein, ein Bürgerreferendum über den Bau der Radaranlage auszurichten. Auf dem Rednerpodium trat unter anderem der Vorsitzende des Abgeordnetenhauses, der Sozialdemokrat Lubomir Zaoralek auf. Er bestätigte die ablehnende Haltung seiner Partei zum Bau der Radaranlage. Zu der Demonstration hatte die Initiative "Ne zakladnam" (Nein zu Militärstützpunkten) aufgerufen, die vor zwei Wochen bereits eine Protestkundgebung auf dem Prager Wenzelsplatz initiert hatte. Die geplante Radaranlage soll Teil des US-amerikanischen Raketenabwehrschirms gegen mögliche Angriffe aus Ländern wie dem Iran oder Nordkorea sein.
-
13.02.2007
Laut dem Tschechischen Nachrichtendienst (UZSI) war der ehemalige Premier und langjährige Gouverneur der Nationalbank, Josef Tosovsky, nie offizieller Mitarbeiter des kommunistischen Geheimdienstes StB. Ansonsten hätte dies in Tosovskys Akte vermerkt sein müssen, sagte am Dienstag der Sprecher des Nachrichtendiensts, Bohumil Srajer. Über die angebliche Zusammenarbeit von Josef Tosovsky mit der StB hatte die Tageszeitung "Mlada fronta Dnes" informiert. Laut Informationen des Blattes soll der erste Kontakt im Oktober 1986 zustande gekommen sein und die Zusammenarbeit ungefähr zwei Jahre gedauert haben. Tosovsky hat bisher nur eingeräumt, dass er in seinem damaligen Amt als Berater des Vorsitzenden der Staatsbank vertrauliche Informationen wirtschaftlichen Charakters aus dem Ausland erhalten habe. Dieselben Informationen habe das Ministerium aber allen Institutionen zukommen lassen, die für die Volkswirtschaft verantwortlich waren, behauptet Tosovsky.
-
13.02.2007
Über die Beschwerde, die der Vizepremier, Senator und Vorsitzende der Christdemokraten (KDU-CSL), Jiri Cunek, gegen das gegen ihn laufende Strafverfahren eingereicht hat, soll in der kommenden Woche entschieden werden. Dies sagte die zuständige Staatsanwältin am Dienstag. Das Strafverfahren gegen ihn hatte die Polizei am Freitag wegen des Verdachts der Bestechung eingeleitet. Cunek glaubt aber, dass die Polizei bei der Aufnahme des Strafverfahrens neue Beweise nicht zur Kenntnis genommen hat, die er dem Senat vorgelegt hatte. Dem Vizepremier wird vorgeworfen, in seiner Zeit als Bürgermeister der mährischen Stadt Vsetin / Wesetin eine halbe Million Kronen (rund 17.500 Euro) als Bestechungsgeld angenommen zu haben. Cunek weist diesen Vorwurf zurück.
-
13.02.2007
Präsident Vaclav Klaus und Außenminister Karel Schwarzenberg haben am Dienstag offiziell ihren Besuch in Japan eröffnet. Sie werden dabei von der Ehefrau des Präsidenten, Livia Klausova, und Vertretern von 14 tschechischen Firmen begleitet. Die Visite erfolgt aus Anlass der Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen der ehemaligen Tschechoslowakei und Japan vor 50 Jahren. Bei einem ersten Treffen kam Vaclav Klaus mit Vertretern großer japanischer Firmen zusammen, die in Tschechien Filialen haben. Dazu gehören Toyota, NEC, Mitsubishi und Toshiba. Anschließend besuchte die tschechische Delegation die Börse in Tokio. Vaclav Klaus wird zudem noch mit Kaiser Akihito und Kaiserin Mitschiko sowie Premier Shinzo Abe zusammentreffen. Am Donnerstag steht ein Besuch in Hiroshima auf dem Programm.
-
13.02.2007
Der neue Vorsitzende des Europäischen Parlaments, Hans-Gert Pöttering, hat sich in einer Ansprache zur EU-Verfassung unter anderem gegen Tschechien gewandt. So sagte der Christdemokrat am Dienstag, er verstehe die Menschen nicht, die einerseits Brüssel kritisierten, zugleich aber die Verfassung ablehnten. Denn diese sei gerade das Instrument, um Fehler zu beseitigen. In einer ersten Reaktion haben die tschechischen Sozialdemokraten Pötterings Aussagen begrüßt. Wie ihr Vorsitzender Jiri Paroubek in einer Presseerklärung schreibt, lehne die Sozialdemokratische Partei den Euroskeptizismus der derzeitigen tschechischen Regierung ab. Laut Paroubek führe dieser das Land in die Isolation. Die Regierung in Prag kritisiert den ursprünglichen Wortlaut der EU-Verfassung und fordert ihn zu kürzen.
-
13.02.2007
Wegen einer Bombendrohung bewacht die Polizei seit Dienstag die Brücke über das Nusletal in Prag sowie das nahe Hotel Corinthia Towers. Hintergrund ist, dass die Polizei sowie die tschechischen Nachrichtendienste vor kurzem über einen möglichen Anschlag auf ein Objekt in Prag informiert wurden. Laut der Polizeisprecherin Blanka Kosinova hieß es, dass hinter dem Anschlag islamistische Terroristen stehen sollten. Obwohl die Sicherheitskräfte die Glaubwürdigkeit der Bombendrohung für gering halten, hat die Polizei nun mit Sicherheitsmaßnahmen in Form von bewaffneten Patrouillen reagiert.
-
13.02.2007
Oberösterreichische Gegner des umstrittenen südböhmischen Atomkraftwerks Temelin wollen am Mittwochvormittag den Grenzübergang Wullowitz / Dolni Dvoriste blockieren. Die Kundgebung soll gegen elf Uhr beginnen und rund eine Stunde dauern. Der Protest richtet sich diesmal vor allem gegen die neue österreichische Regierung. Die Atomkraftgegner wollen diese dazu auffordern, eine Klage gegen Tschechien wegen der möglichen Verletzung des so genannten Melker Abkommens einzureichen. In dem Abkommen hatte die tschechische Seite zugesichert, dass Temelin erst nach Behebung aller Sicherheitsmängel ans Netz geht. Mittlerweile hat der Atommeiler die offizielle Betriebserlaubnis erhalten. Österreichische Atomkraftgegner haben aber weiter Bedenken bei den Sicherheitsventilen und Kühlröhren des Meilers.
-
13.02.2007
Wie die Leitung des Kreises Böhmisch-Mährische Höhe beschlossen hat, sollen die Hinterbliebenen der Opfer des mutmaßlichen Krankenhausmörders von Havlickuv Brod einmalige Entschädigungszahlungen erhalten. Den neun betroffenen Familien werden jeweils 100.000 Kronen (rund 3500 Euro) überwiesen. Zudem sollen die acht Patienten, die die ihnen verabreichte Überdosis des Medikaments Heparin durch den mutmaßlichen Mörder überlebten, jeweils 20.000 Kronen (700 Euro) bekommen. Zu der Serie von neun Morden im Krankenhaus von Havlickuv Brod hatte im Dezember ein ehemaliger Pfleger bekannt.
-
13.02.2007
Das Rathaus im westböhmischen Cheb / Eger plant, den städtischen Friedhofs um eine Fläche für rund 560 Gräber zu erweitern. Informationen von Vizebürgermeister Michal Pospisil zufolge ist das Rathaus dabei bemüht, die alten deutschen Grabsteine auf dem Friedhofsgelände zu erhalten. Dies dürfte sich aber als problematisch erweisen, da die Gräber nicht unter Denkmalschutz stehen, sagte er weiter. Deswegen sollten sich der Rettung dieser Gräber laut Pospisil am besten Bürgerinitiativen und Sponsoren annehmen, denn - so der Vizebürgermeister wörtlich - die deutschen Landsleute kämen nicht in Strömen nach Eger, um die Gräber zu pflegen.
Pages
- « první
- ‹ předchozí
- …
- 6722
- 6723
- 6724
- 6725
- 6726
- 6727
- 6728
- 6729
- 6730
- …
- následující ›
- poslední »