• 24.09.2006

    Für Ihre Verdienste um die Völkerverständigung sind der ehemalige tschechische Präsident Vaclav Havel und die tschechischstämmige frühere US-Außenministerin Madeleine Albright mit dem Preis "Menschen in Europa" ausgezeichnet worden. Bei der Preisverleihung am Samstagabend Abend in Passau sprachen sich die beiden gebürtigen Prager angesichts einer in den vergangenen Jahren gewachsenen weltweiten Bedrohung der Menschenrechte für eine strikte internationale Kontrolle aus. Mit dem von der Verlagsgruppe Passau zum zweiten Mal vergebenen Ehrenpreis sollen Persönlichkeiten gewürdigt werden, die Herausragendes für die Völkerverständigung geleistet haben. Erster Preisträger war 2005 der frühere israelische Regierungschef und Nobelpreisträger Schimon Peres.

  • 24.09.2006

    Der tschechische Fußballer Vratislav Lokvenc hat nach 74 Länderspielen und 14 Toren seine Karriere in der Nationalmannschaft beendet. Das meldete am Sonntag die Nachrichtenagentur CTK. Nun sollten Jüngere eine Chance bekommen, sagte der 32-Jährige, der auch in der deutschen Bundesliga gespielt hat und derzeit beim österreichischen Erstligisten Salzburg unter Vertrag steht. Nach der Fußball-WM waren bereits Pavel Nedved und Karel Poborsky aus dem Nationalteam zurückgetreten.

  • 23.09.2006

    Geheimdienstexperten warnen vor möglichen Terroranschlägen in Prag. Auf einer Sondersitzung hat die Regierung daher in der Nacht auf Samstag mit sofortiger Gültigkeit die Verschärfung der Sicherheitsmaßnahmen beschlossen. Innenminister Ivan Langer sprach von der bislang ernstesten Bedrohung der Tschechischen Republik durch Terror. Nach den Worten von Premierminister Mirek Topolanek bestehe derzeit aber keine unmittelbare Gefahr. Er glaube, dass das das Risiko durch die zusätzlichen Maßnahmen und die Information der Bevölkerung beseitigt sei, so Topolanek.

    Verstärkt überwacht werden seit Samstagmorgen unter anderem der Flughafen und weitere potentiell gefährdete Objekte. Im Stadtzentrum patroullieren Sonderpolizeieinheiten. Polizeipräsident Vladislav Husak sagte, die Bedrohung richte sich insbesondere gegen Orte, die unter normalen Umständen keinen speziellen Sicherheitsmaßnahmen unterliegen.

    Die Terrorwarnung für Prag steht offensichtlich im Zusammenhang mit den Vorgängen in Norwegen, wo es den Sicherheitskräften offenbar gelungen ist, geplante Anschläge auf Botschaften zu verhindern.

  • 23.09.2006

    Der Prager Magistrat gab an, dass trotz der Terrorwarnungen derzeit nicht daran gedacht sei, die Wochenend-Veranstaltungen in der Hauptstadt abzusagen. Oberbürgermeister Pavel Bem warnte davor, die Situation auszunutzen und wies darauf hin, dass falsche Bombenmeldungen als Straftat verfolgt werden. Am Samstagnachmittag hatte wegen einer anonymen Bombendrohung der Betrieb der Metrolinie C vorübergehend eingestellt werden müssen.

  • 23.09.2006

    Der Chef der Sozialdemokraten und frühere Premierminister Jiri Paroubek warf der Regierung indirekt vor, mit den Anti-Terror-Maßnahmen die jüngste Abhöraffäre überdecken zu wollen. Die Nachricht über ein erhöhtes Terrorrisiko in Prag sei bereits drei Wochen alt; für eine nächtliche Sondersitzung der Regierung habe es keinen Grund gegeben, so Paroubek. Premierminister Mirek Topolanek wies dies scharf zurück und bezeichnete die Äußerungen als unverantwortlich. ODS-Innenminister Ivan Langer hatte in der vergangenen Woche wegen angeblicher Lauschangriffe schwere Vorwürfe gegen die sozialdemokratische Vorgängerregierung unter Jiri Paroubek erhoben, dafür aber keine Beweise vorlegen können. Die Sozialdemokraten fordern den Rücktritt von Langer.

  • 23.09.2006

    Bei einer Übung im Kernkraftwerk Dukovany ist es am Freitag zu einem Zwischenfall gekommen. Ein amerikanischer Kommissar der Internationalen Atomenergie-Behörde in Wien ist offenbar durch eigene Unachtsamkeit in einen Wasserschacht des Primärkreislaufes gefallen, der für die Zu- und Abfuhr von Brennmaterial genutzt wird. Der Kommissar konnte unverletzt geborgen werden und hat seinen Fehler inzwischen eingeräumt. Da das Wasser nicht radioaktiv war, blieb der Fehltritt offensichtlich ohne Folgen. Das bestätigte auch eine nachfolgende ärztliche Untersuchung.

  • 23.09.2006

    Wie erst am Samstag bekannt wurde, hat das tschechische Kabinett am Mittwoch den Menschenrechtsbeauftragten der Regierung, Svatopluk Karasek (US-DEU), aus seiner Funktion abberufen. Als Nachfolger wurde der ehemalige ODS-Abgeordnete und Signatar der Charta 77 Jan Litomisky ernannt. Karasek gab an, ihm seien für seine Abberufung keine Gründe mitgeteilt worden. Die von der ODS gestellte Regierung hat unmittelbar nach Amtsantritt mit umfangreichen personellen Veränderungen begonnen, obwohl fraglich ist, ob das Parlament der Regierung das Vertrauen aussprechen wird.

  • 23.09.2006

    Bei einer vorsätzlichen Brandstiftung in einem Restaurant in Cesky Krumlov / Krumau ist in der Nacht auf Samstag ein Mensch schwer verletzt worden. Ein 36-jähriger Mann hatte in dem Restaurant Benzin ausgegossen und in Brand gesteckt. Zu dem Zeitpunkt befanden sich sechs Menschen in dem Raum; ein 55-jähriger Gast erlitt schwere Verbrennungen und musste in eine Prager Spezialklinik gebracht werden. Nach dem flüchtigen Täter wird derzeit gefahndet. Über die Motive wurden keine Angaben gemacht.

  • 23.09.2006

    Im Rahmen der 22. Internationalen Biennale des Grafik-Designs in Brno / Brünn konnte die Mährischen Galerie in der Nacht auf Samstag mehr als 3000 Besucher zu einer langen Ausstellungsnacht begrüßen. Die Aktion, die zum ersten Mal stattfand, wurde von einem breiten Kulturprogramm begleitet. Die Brünner Biennale, die noch bis zum 15. Oktober andauert, gilt als eine der bedeutendsten Schauen in dem Fachbereich.

  • 22.09.2006

    Mehr als 60 Prozent der Tschechen sind für vorgezogene Neuwahlen zum Abgeordnetenhaus. Das geht aus einer Umfrage der Meinungsforschungsagentur STEM hervor. Demnach würden Neuwahlen von den Anhängern aller im Parlament vertretenen Partei mehrheitlich begrüßt werden. Vorgezogene Neuwahlen gelten als mögliche Variante, um die Blockade zu durchbrechen, die durch die Stimmengleichheit von rechtem und linkem Flügel nach den Abgeordnetenhaus-Wahlen im Juni entstanden ist.

    Nach einer anderen Studie der Agentur CVVM könnten derzeit die Bürgerdemokraten (ODS) mit 37 Prozent der Stimmen und einem deutlichen Wahlsieg vor den Sozialdemokraten mit 29,5 Prozent rechnen.

Pages