Nationalbank erwartet günstigere Entwicklung bei Defizit der öffentlichen Finanzen
Die Tschechische Nationalbank (ČNB) hat ihre Prognose zur Entwicklung des Defizits der öffentlichen Finanzen in Tschechien nach unten korrigiert. Nach ihrer jüngsten Einschätzung werde das Defizit in diesem Jahr bei 1,2 Prozent des Bruttoinlandsproduktes liegen, im Mai hatte die Bank noch mit 1,4 Prozent gerechnet. Im Jahr 2015 werde es nunmehr ein Defizit von 1,5 Prozent und im Jahr 2016 von lediglich einem Prozent geben, gab die Zentralbank am Freitag in ihrem Bericht zur Inflation bekannt. Anhand dieser Prognose würde Tschechien bereits nachhaltig die Maastricht-Kriterien zur Einführung des Euro erfüllen. Laut diesen Kriterien darf das Defizit der der öffentlichen Finanzen die Obergrenze von drei Prozent des Bruttoinlandsproduktes nicht übersteigen.
Die Prognose der Zentralbank wird bestärkt durch eine Aussage von Finanzminister Andrej Babiš. Der Chef der Ano-Partei verkündete am Donnerstag, dass er am Jahresende mit einem Defizit im tschechischen Staatshaushalt von rund 90 Milliarden Kronen (ca. 3,2 Milliarden Euro) rechne. Das wäre eine Verringerung des Haushaltslochs um 22 Milliarden Kronen (ca. 790 Millionen Euro) gegenüber dem bewilligten Defizit von 112 Milliarden Kronen.