Neonazi-Marsch durch ehemaliges jüdisches Viertel in Prag verboten
Die als rechtsextrem eingestufte Organisation "Junge Nationaldemokraten" darf ihren am Jahrestag der Pogromnacht von 1938 geplanten Marsch durch die Prager Innenstadt nicht durchführen. Das hat heute das Stadtgericht der Moldaumetropole entschieden, indem es das erneut vom Prager Magistrat ausgesprochene Demonstrationsverbot bestätigte. Die Anmeldung sei wegen Formfehlern ungültig, zitierte die Nachrichtenagentur CTK heute aus dem Urteil. Der für den 10. November angekündigte Marsch, bei dem die Neonazis im früheren jüdischen Viertel demonstrieren wollten, hatte bereits vorher zu gerichtlichen und öffentlichen Auseinandersetzungen geführt. Im Internet kündigten die Neonazis nunmehr an, ihre Veranstaltung auch ohne Erlaubnis durchzuführen. Tschechische Politiker wollen parteiübergreifend mit einer Menschenkette die Provokation verhindern. Im zentralen Prager Stadtteil Josefstadt liegen Synagogen und der historische jüdische Friedhof.