Wochenschau

Willkommen zu dieser Sendung, liebe Freunde, zu Beginn hören Sie die Wochenschau - eine kurze Übersicht über die wichtigsten Ereignisse dieser Woche. Am Mikrophon ist Jitka Mladkova:

Am Montag hat das tschechische Kabinett einen Gesetzentwurf über ein weitgehendes Werbeverbot für Tabakwaren beschlossen. Sollte dieser vom Parlament gebilligt werden, dürften Tabakunternehmen vom Jahr 2004 an in Tschechien nur noch in Spezialzeitschriften und Tabakgeschäften ihre Werbung veröffentlichen. Das geplante Verbot umfasst auch jegliche Präsentation von Tabakunternehmen als Sponsoren und die Gratisabgabe von Tabakwaren zu Werbezwecken.

Am Dienstag hat das Abgeordnetenhaus beschlossen, eine aus fünf Mitgliedern des verteidigungs- und sicherheitspolitischen Ausschusses zusammengesetzte Kommission einzusetzen, die die Tätigkeit des militärischen Nachrichtendienstes kontrollieren soll.

Vor einem halbleeren Abgeordnetenhaus hat der tschechische Premier Vladimir Spidla am Dienstag die Regierungserklärung abgegeben. Die Aussprache über das Dokument wurde am Mittwoch fortgesetzt. Mit den Stimmen der Koalitionsparteien gewann das Kabinett die anschließende Vertrauensabstimmung mit 101 zu 98 Stimmen. In dem namentlichen Votum sprachen sich die Sozialdemokraten (CSSD), Christdemokraten (KDU-CSL) und Liberalen (US-DEU) für das Bündnis von Ministerpräsident Spidla aus. Konservative (ODS) und Kommunisten (KSCM) votierten dagegen. Als Hauptziele seiner Regierung bezeichnete Spidla den EU-Beitritt Tschechiens, den Ausbau eines Sozialstaates und die Sicherheit der Bürger.

Das Kabinett ist am Mittwoch übereingekommen, dass das Defizit des Staatshaushaltes 2003 nicht höher als 157,3 Milliarden Kronen sein darf. Die Einnahmen und Ausgaben der einzelnen Haushaltskapitel wurden jedoch noch nicht festgelegt. Die Opposition übte scharfe Kritik an der Rekordhöhe des geplanten Defizits.

Oberrabbiner Karol Sidon  (Foto: CTK)
Der tschechische Oberrabbiner Karol Sidon hat am Mittwoch den westeuropäischen Staaten vorgeworfen, sich bei ihrem Verhältnis zum Judentum stark von antisemitischen Einstellungen ihrer moslemischen Bürger beeinflussen zu lassen. Ihn beunruhige, so Sidon, dass viele Tschechen die westliche Haltung als Vorbild für das eigene Verhältnis zu Israel und den jüdischen Mitbürgern nehmen.

Seit Donnerstag Morgen galt in insgesamt 12 Orten an acht Flüssen im Stromgebiet der Moldau Überschwemmungsgefahr höchster Stufe. Aufgrund des heftigen Hochwassers wurden die Bewohner einiger südböhmischer Gemeinden sowie eines Teil von Ceske Budejovice / Budweis von der Feuerwehr in der Nacht zu Donnerstag und in den frühen Morgenstunden teilweise evakuiert. Ein Teil von Budweis bleib bis Freitag ohne Strom. Gemeldet wurden vier Hochwasseropfer. Premier Spidla sicherte den vom Hochwasser betroffenen Regionen Hilfe zu. Spidla besuchte Südböhmen gemeinsam mit Innenminister Stanislav Gross.

Hochwasser in Plzen-Koterov  (Foto: CTK)
Am Freitag hat sich die Lage in den überfluteten südböhmischen Gebieten einigermaßen beruhigt. Die höchste Stufe der Hochwasserwarnung galt hier am Freitag Vormittag nur noch in sechs Orten. Wiedergeöffnet wurden die am Donnerstag Abend geschlossenen tschechisch-österreichischen Grenzübergänge.

Abschließend eine Sportmeldung :

Am Donnerstag ist der tschechische Zehnkämpfer Roman Sebrle zum ersten Europameister in der Geschichte der Tschechischen Leichtathletik geworden. Bei der Europameisterschaft in München gewann er mit insgesamt 8 800 Punkten.