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Frankreich unterstützt Tschechien bei Aufnahmeverhandlungen mit EU

Französisch-tschechische Beziehungen und die EU-Erweiterung waren die Hauptthemen der Gespräche, die der tschechische Premier Vladimir Spidla mit dem französischen Staatspräsidenten Jacques Chirac heute in Paris führte. Spidla erklärte, während des Treffens seien außerordentlich gute Beziehungen in vielen Bereichen bestätigt worden.

Frankreich will sich nach Kräften für eine erfolgreiche Erweiterung der Europäischen Union einsetzen. "Wir werden alles tun, damit die Erweiterung gelingt", sagte der französische Staatspräsident Jacques Chirac beim Treffen mit dem tschechischen Ministerpräsidenten. Der Tschechischen Republik, die zu den Kandidatenländern zählt, werde Frankreich "nach Kräften bei den Aufnahmeverhandlungen zur Seite stehen". Dies betonte auch der französische Premier Jean-Pierre Raffarin nach dem Treffen mit seinem tschechischen Amtskollegen. Premier Spidla sprach sich in Paris auch für die weitere Entwicklung der tschechisch-französischen Handelsbeziehungen aus.

EU-Kommission billigte 720 Mio. Kronen für Hochwasserprojekte in Tschechien

Die EU-Kommission hat heute beschlossen, Hochwasserprojekte in Tschechien mit ca. 720 Mio. Kronen (umgerechnet ca. 24 Mio. Euro) zu unterstützen. Die Hälfte der Summe ist für Projekte im Verkehrsbereich, die andere Hälfte für Umweltprojekte bestimmt. Die neun Landkreise, die im August von der verheerenden Flutkatastrophe betroffen wurden, bezifferten die Hochwasserschäden auf 79,6 Mrd. Kronen (umgerechnet ca. 2 Mrd. 650 Mio. Euro) beziffert. Ein Drittel davon soll vom Staat bezahlt werden. Neben finanziellen Mitteln aus dem Staatshaushalt und einem 12 Mrd. Kronen (umgerechnet ca. 400 Mio. Euro) hohen Kredit von der Europäischen Investitionsbank will das Kabinett auch einen Teil des Ertrags von der Privatisierung der Telecom für die Finanzierung der Sanierung von Hochwasserschäden benutzen.

Nach EU-Beitritt wird Tschechien 700 neue Beamte brauchen

Es wird notwendig sein, fast 700 neue Beamte nach dem EU-Beitritt Tschechiens für die Erledigung der Anträge um Förderung aus den Strukturfonds der Europäischen Union anzustellen. Die Ministerien und weitere Institutionen werden die Beamten Nachrichtenagentur CTK zufolge ab Januar 2003 beschäftigen.

Rupnik: Ohne Klaus als Parteichef könnte ODS aus Isolation herausgeführt werden

Der vom bisherigen Parteichef Vaclav Klaus angekündigte Verzicht auf die Spitzenfunktion in der Demokratischen Bürgerpartei (ODS) wurde vom französischen Politologen Jacques Rupnik als ein sehr geschickter Schritt bezeichnet. Rupnik zufolge könnte die Partei dank dessen neue Wähler aus dem rechten Lager und rechts der Mitte gewinnen, wobei der neue Parteichef die ODS aus der Isolation herausführen könnte, in der sich die Partei derzeit in der tschechischen politischen Szene befindet. Aus Sicht der ODS sei es - so Rupnik heute im Gespräch für die Nachrichtenagentur CTK - die beste Möglichkeit, wie die Partei zu retten sei. Seinen Worten zufolge befinde sich die ODS in einer latenten Krise und habe nach den diesjährigen verlorenen Abgeordnetenhauswahlen keine klare Perspektive gehabt. Es sei - so der Politologe - einigermaßen überraschend, dass Vaclav Klaus bereits jetzt seine Absicht bekannt gegeben hat, für den Posten des Parteichefs nicht mehr zu kandidieren.

Bei geschlachteten Kühen in Sestajovice wurde keine BSE-Erkrankung nachgewiesen

Bei den Nachkommen der Kuh aus Sestajovice, bei der BSE festgestellt wurde, ist die BSE-Erkrankung nicht nachgewiesen worden. Dies bestätigten die durchgeführten BSE-Tests. Am Donnerstag wurden 22 Kühe aus der Zucht der landwirtschaftlichen Gesellschaft Sestajovice geschlachtet. Nach den Worten des Sprechers der staatlichen Veterinärbehörde, Jiri Duben, wurde ab heute das Tiertransportverbot in Sestajovice aufgehoben und die Landwirte können ihre Fleischlieferungen fortsetzen.

10.500 Festnetzanschlüsse nach Hochwasserkatastrophe immer noch außer Betrieb

Die Gesellschaft Ceský Telecom hat nach der Flutkatastrophe vom August dieses Jahres immer noch 10.500 Festnetzanschlüsse außer Betrieb. Die Mehrheit davon befindet sich in den vom Hochwasser betroffenen Stadtteilen Prags. Der Sprecher der Gesellschaft Vladan Crha informierte heute darüber, dass die Telefonanschlüsse allmählich in Betrieb genommen werden, dass jedoch auch weiterhin neue Störungen gemeldet werden, die an den Telefonleitungen in den überfluteten Häusern entstanden sind. Durch die Flutkatastrophe wurden insgesamt 24 Telefonzentralen mit mehr als 60.000 Telefonanschlüssen außer Betrieb gesetzt. Die Hochwasserschäden werden von der Gesellschaft auf Hunderte Millionen Kronen geschätzt.