Kraslice und Neutraubling schließen Partnerschaft

Am vergangenen Sonntag haben die Städte Neutraubling in Bayern und Kraslice/Kraslitz in Westböhmen feierlich ihre Partnerschaft besiegelt. Mehr zum Thema erfahren Sie jetzt von Dagmar Keberlova, die hierzu mit dem freien Journalisten Markus Bauer gesprochen hat.

Kraslice und Neutraubling schließen Partnerschaft

Kirche des Leib Gottes in Kraslice (Foto: Luxetowiec, CC BY-SA 4.0 International)

Mit der feierlichen Unterzeichnung und dem Austausch der Urkunden haben die Städte Kraslice und Neutraubling ihre Partnerschaft ins Leben gerufen. In Bayern gebe es vier Städte, die nach dem zweiten Weltkrieg eigens gegründet wurden, weil sich dort die aus der damaligen Tschechoslowakei ausgesiedelten Deutschen niedergelassen hatten, erklärte mir einleitend Markus Bauer. Neutraubling ist die erste von ihnen, die jetzt eine Partnerschaft mit einer tschechischen Stadt abgeschlossen hat. Der Initiator zu diesem Schritt ist auf beiden Seiten die katholische Kirche gewesen. Markus Bauer weiß mehr dazu:

"Es ist eine Partnerschaft auf Ebene der beiden Pfarrgemeinden. Die grundlage liegt darin, dass Bischof Frantisek Radkovsky aus Pilsen vor 5 Jahren in Neutraubling war und bei einer Predigt gesagt hat: Ich bitte im Namen meiner Nation um Verzeihung, und weiter gesagt hat, dass sich im Prozess der Versöhnung in erster Linie die Christen betätigen sollten, weil die Versöhnung auch eine christliche Aufgabe ist."

Diese Predigt sei somit zur Grundlage dieser Partnerschaft geworden, da einige der damaligen Vertriebenen die Idee hatten, die Partnerschaft mit ihrer Geburtsstadt Kraslice zu begründen. Der Journalist Bauer ist der Ansicht, dass sich diese Partnerschaft auch auf weitere Bereiche ausweiten könnte:

"Ich denke, nachdem die beiden Bürgermeister am Sonntag da waren und Kontakte geknüpft worden sind, die sich weiter auch in den außerkirchlichen Vereinen oder sogar auf politischer Ebene entwickeln könnten."