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Tschechische Abgeordnete über Beendigung der Geiselnahme in Moskau
Worte über die Unterstützung des Kampfes gegen Terrorismus, aber häufig auch verlegene Erklärungen im Zusammenhang mit der hohen Opferzahl aus den Geiselreihen erklangen in Reaktionen tschechischer Abgeordneter auf die Art, wie die Geiselnahme am Wochenende in Moskau von den russischen Sicherheitskräften beendet wurde. Die Parlamentarier trauten sich jedoch nicht abzuschätzen, wie sich tschechische Sicherheitskräfte in einer ähnlichen Situation verhalten würden.
Experten: Wurde im Moskauer Theater verbotenes Gas benutzt?
Die Art, wie die russischen Sicherheitskräfte die Geiseln im Moskauer Theater befreiten, wird von vielen unklaren Umständen begleitet. Einige tschechische Menschenrechtsexperten sind der Meinung, die Truppen hätten mit dem Gaseinsatz internationale Konventionen verletzt. Nach Worten des stellvertretenden Direktors des tschechischen Helsinki-Komitees, Pavel Bílek, bestehe der Verdacht, dass Russland während der Operation ein Gas von der verbotenen Gruppe benutzte, zu der vor allem C-Waffen gehören, die während der Zeit des kalten Krieges entwickelt worden sind. Es herrsche - so Bílek - die Befürchtung, dass die Sicherheitskräfte über diese Kampfmittel üblich verfügen, und deswegen in dem Falle eingesetzt werden konnten. Die Experten stellten des Weiteren die medizinische Hilfe in Frage, die den Geiseln gewährt wurde.
Spidla traf mit Blair zusammen
Der tschechische Premier Vladimir Spidla hat am Dienstag in London Gespräche mit seinem britischen Amtskollegen Tony Blair geführt. Die Hauptthemen der Gespräche waren die EU-Erweiterung, die Irak-Frage, der Kauf von Jagdflugzeugen der Marke Gripen, die tschechische Emigration nach Großbritannien und die NATO.
Spidla betonte die Notwendigkeit, dass der Vertrag über den EU-Beitritt Tschechiens ausgeglichen und gerecht sein müsse. Ausgewogenheit fordert der Premier auch in dem Bereich, über den jetzt am häufigsten gesprochen wird, und zwar im Bereich der Unterstützung der Landwirte innerhalb der EU. Was den Irak betrifft, hält Spidla es für erforderlich, nicht ohne Vermittlung der UNO vorzugehen. Nach Worten des offiziellen britischen Sprechers gehörte zu den Hauptthemen der Gespräche der beiden Premierminister auch der gemeinsame Aktionsplan der Zusammenarbeit bei den Vorbereitungen auf den
EU-Beitritt Tschechiens. Der Plan ermögliche den Erfahrungsaustausch, regelmäßige Kontakte zwischen Mitarbeitern der Staatsverwaltung, die Zusammenarbeit bei der Justizreform und anderes mehr. Dem Sprecher zufolge bestätigte Tony Blair, dass sein Kabinett den EU-Beitritt Tschechiens nachdrücklich unterstützt.
Zaoralek besucht nach den slowakischen Parlamentswahlen als erster tschechischer Spitzenpolitiker die Slowakei
Der Vorsitzende des tschechischen Abgeordnetenhauses, Lubomir Zaoralek, der zu einem zweitägigen Besuch in der Slowakei weilt, ist am Dienstagnachmittag mit seinem slowakischen Amtskollegen Pavol Hrusovsky zusammengetroffen. Zaorálek stellte fest, es sei im Interesse der Tschechischen Republik, dass die Slowakei sowohl beim NATO-Gipfel in Prag, als auch gemeinsam mit Tschechien auf dem EU-Gipfel in Kopenhagen Erfolge feiert. Hrusovsky würdigte den ersten Besuch eines ausländischen Parlamentschefs nach der Wahlen in der Slowakei als einen Beweis der sehr guten Beziehungen zwischen den beiden Ländern.
Am Mittwoch stehen Gespräche mit Präsident Rudolf Schuster, Premier Mikulas Dzurinda sowie dem Bratislaver Oberbürgermeister Jozef Moravcik auf dem Programm. Gesprächsthemen werden neben den bilateralen Beziehungen voraussichtlich die EU-Erweiterung sowie die Nordatlantische Allianz sein.
Svoboda verhandelt in den Niederlanden über EU-Erweiterung
Der tschechische Außenminister Cyril Svoboda ist am Dienstag in den Haag mit seinem niederländischen Amtskollegen Jaap de Hoop Scheffer zusammengetroffen. Svoboda zufolge sei es wichtig, dass die tschechische Landwirtschaft nach dem EU-Beitritt Tschechiens konkurrenzfähig bleibe. Der niederländische Außenminister ließ nach dem Treffen verlauten, in seinem Land herrsche der Wille zur EU-Erweiterung und die EU-Erweiterung sei durch keine innenpolitische Krise gefährdet. Der tschechische Außenminister besuchte die Niederlande einige Tage nachdem sich die Europäische Union auf die Form der Finanzierung der um zehn Beitrittskandidaten erweiterten EU - einschließlich der Tschechischen Republik - geeinigt hatte.
Landwirte verlangen Hilfe vom Staat
An die 117 000 Menschen haben bislang die Petition unterzeichnet, in der verschiedene Organisationen auf die Finanzkrise aufmerksam machen, die der Landwirtschaft droht, und in der sie Hilfe vom Staat verlangen. Ungefähr 3000 Landwirte sollen am Mittwoch in Prag zusammentreffen, um die Petition dem Kabinett und Parlament zu überreichen.
Kotik: Der an Bronchitis leidende Havel absolvierte das Arbeitsprogramm gut
Der an der Bronchitis leidende Präsident Václav Havel wird immer noch auf Schloss Lány bei Prag mit Antibiotika behandelt. Die Bronchitis sei nicht mehr so stark, informierte Havels Leibarzt Ilja Kotík am Dienstagvormittag die Nachrichtenagentur CTK. Er sei mit dem bisherigen Verlauf der Behandlung zufrieden. Die Ärzte hatten Angst, dass sich das Arbeitsprogramm des Präsidenten am Montag auf dessen Gesundheitszustand hätte auswirken können. Václav Havel reiste am Montag aus Lány auf die Prager Burg, um dort anlässlich des Staatsfeiertags Staatsauszeichnungen an 77 Personen zu überreichen. Gemeinsam mit der Teilnahme an den Senatswahlen war dies die einzige Veranstaltung, die der Präsident nicht von seinem Programm gestrichen hat. Kotík zufolge hat der Präsident das anspruchsvolle Programm gut überstanden.
Neunjähriger Junge aus Tschechien wollte 3000er Gipfel erklimmen und starb
Ein neunjähriger Junge aus Tschechien wollte unbedingt den Gipfel eines 3000 Meter hohen Berges in Österreich bewältigen und ist dabei in den Alpen ums Leben gekommen. Das von seinem Vater begleitete Kind starb an Überanstrengung in den Osttiroler Dolomiten, teilte die Polizei in Innsbruck am Dienstag mit.
Nach Angaben der Behörden waren der Tscheche und sein Sohn mit zehn weiteren Bergsteigern am Samstag von St. Jakob durch das Trojeralmtal aufgestiegen. Die Truppe plante eine viertägige Durchquerung mehrerer Täler über Schneefelder und steiles, felsiges Gelände in dem Gebiet. Das Kind habe unbedingt einen der 3000 Meter hohen Gipfel erreichen wollen. Die Leiche des Jungen wurde am Dienstag von einem Hubschrauber ins Tal geflogen.