Hufnagl: Kulturaustausch bringt immer Inspiration/Angewandte Kunst aus Bayern im Prager Kunstgewerbemuseum
Lebendig und zeitlos heißt die Ausstellung der angewandten Kunst aus Bayern, die am Mittwoch im Prager Kunstgewerbemuseum eröffnet wurde. Es handelt sich um 134 Objekte, die von einer internationalen Jury des von der Danner-Stiftung organisierten Wettbewerbs bewertet wurden. Auf Initiative der Direktorin des Prager Kunstgewerbemuseums, Dr. Helena Koenigsmarková, die Mitglied der Jury war, wird die angewandte Kunst aus Bayern nun in Prag gezeigt. An der Eröffnung der Ausstellung nahm u. a. Professor Florian Hufnagl, Direktor der Neuen Sammlung des Museums für angewandte Kunst in München, teil. Über die Möglichkeiten der Ausstellung, tschechische Künstler zu inspirieren, sagte er:
Ein kultureller Austausch bringt - wie ich hoffe - immer Inspiration und es ist meiner Kollegin Frau Dr. Koenigsmarková und Mir ein ganz ganz großes Anliegen, einen Austausch zwischen Böhmen und Bayern oder zwischen Prag und München herzustellen, weil ich glaube, wir wissen viel zu wenig noch und der Austausch findet leider nur auf dem Weg des Tourismus statt - noch nicht über den kulturellen Bereich. Dieses zu machen ist mir ein ganz großes Anliegen und ich bin Dr. Koenigsmarková sehr dankbar, dass sie dieses Angebot der Stiftung angenommen hat, weil ich schon hoffe, dass das Kunsthandwerk, das Schwierigkeiten in der heutigen Zeit hat, dass man sieht, was eigentlich auch möglich ist - auch in einer schwierigen Zeit, in einer Zeit, die sehr stark vom Geld bestimmt ist und weniger von den Ideen, dass man diese Tradition pflegen kann und in eine moderne Formensprache übersetzen kann. Wenn ein bisschen an wechselseitiger Anregung kommt, dann freut es mich sehr, weil es sind ja nicht nur die Goldschmiede. Ich habe in meiner Sammlung auch sehr berühmte tschechische Glaskünstler, und hier finden schon Anregungen statt - von der Tschechischen Republik nach Deutschland. Ich glaube, Kultur hat ja immer von Anregungen gelebt, immer vom Austausch, wenn früher etwas grenzübergreifend war, dann war es Kultur.