Präsident Vaclav Havels Engagement im Bereich der tschechisch-deutschen Beziehungen ist schwer zu übersehen
Willkommen zur heutigen Ausgabe der Begegnungen, deren Thema - wie bereits erwähnt - Präsident Havels Rolle in den tschechisch-deutschen Beziehungen ist. Vaclav Havel gilt in Deutschland als moralische Autorität, die mit ihren Gesten und Anregungen in bedeutendem Maße zur Verbesserung der bilateralen Beziehungen beigetragen hat. Die Bedeutung der Beziehungen zu Deutschland unterstrich Havel gleich nach seiner ersten Wahl - damals noch zum tschechoslowakischen Staatspräsidenten - denn seine erste Auslandsreise - am 2. Januar 1990 - führte damals eben nach Deutschland. Deutschland wird am Freitag, dem 17. Januar, auch eines der letzten Länder sein, die Präsident Vaclav Havel vor dem Ende seiner Amtsperiode besuchen wird.
Willkommen zur heutigen Ausgabe der Begegnungen, deren Thema - wie bereits erwähnt - Präsident Havels Rolle in den tschechisch-deutschen Beziehungen ist. Vaclav Havel gilt in Deutschland als moralische Autorität, die mit ihren Gesten und Anregungen in bedeutendem Maße zur Verbesserung der bilateralen Beziehungen beigetragen hat. Die Bedeutung der Beziehungen zu Deutschland unterstrich Havel gleich nach seiner ersten Wahl - damals noch zum tschechoslowakischen Staatspräsidenten - denn seine erste Auslandsreise - am 2. Januar 1990 - führte damals eben nach Deutschland. Deutschland wird am Freitag, dem 17. Januar, auch eines der letzten Länder sein, die Präsident Vaclav Havel vor dem Ende seiner Amtsperiode besuchen wird.
In den bilateralen Beziehungen wurde während der vergangenen zwölf Jahre immer mehr über die europäische Integration und die EU-Erweiterung als über die bitteren Kapitel aus der gemeinsamen Vergangenheit gesprochen. Die Fragen nach der Vertreibung der Deutschen nach dem Zweiten Weltkrieg und der sogenannten Benes-Dekrete sind jedoch nicht vergessen. Vaclav Havel, der bereits Ende 1989 die Vertreibung der Sudetendeutschen als Unrecht bezeichnete, lehnt eine sachliche Diskussion über die Vergangenheit nicht ab. In seiner Rede, die er am 15. März 1990 anlässlich des Besuches des damaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker in Prag hielt, erklärte er u.a.: "... die sechs Jahre lang dauernde Nazi-Herrschaft reichte beispielsweise dazu, dass wir uns vom Bazillus des Bösen anstecken ließen, dass wir in einer gerechten aber zugleich übertriebenen Empörung das unmoralische Prinzip der kollektiven Schuld akzeptierten."
Abgesehen von einigen Privatbesuchen in Deutschland weilte Präsident Havel bislang insgesamt 17mal zu offiziellen Besuchen, bzw. zu Arbeitsbesuchen oder anlässlich internationaler Konferenzen, bzw. Kulturveranstaltungen in Deutschland. 1991 nahm er den Internationalen Karlspreis in Aachen entgegen, 1995 nahm er an der Tagung der tschechisch-deutschen Historikerkommission in Dresden teil, 1997 hielt er eine Ansprache aus Anlass der Deutsch-tschechischen Erklärung vor den Mitgliedern des Deutschen Bundestags und des Bundesrats in Bonn, 1998 war er der Hauptredner bei den Feierlichkeiten anlässlich des 8. Jahrestags der deutschen Einheit in Hannover - um nur einige Beispiele von Vaclav Havels Deutschlandbesuchen zu nennen. Mit dem großen offiziellen Staatsbesuch vom Mai 2000 werden wir uns in der nächsten Ausgabe der Begegnungen ausführlich befassen.
Wie sehen Sie das Engagement von Präsident Vaclav Havel im Bereich der tschechisch-deutschen Beziehungen - diese Frage stellte ich zuerst P. Angelus Waldstein, der 1995 von Präsident Havel mit einer Verdienstmedaille ausgezeichnet wurde:
Ohne Vaclav Havels Initiative wäre wahrscheinlich auch das Koordinierungszentrum für den deutsch-tschechischen Jugendaustausch nicht entstanden, das den Namen Tandem trägt. Der Leiter von Tandem in Regensburg, Dr. Carsten Lenk, sprach sich über Präsident Havels Engagement wie folgt aus:
In wieweit man Präsident Havel im Bereich der bilateralen Beziehungen vermissen wird, dazu noch einmal Carsten Lenk: