Wochenschau

Busunfall in Südböhmen (Foto: CTK)

Herzlich willkommen, liebe Hörerinnen und Hörer, zum Programm von Radio Prag in deutscher Sprache. In der folgenden halben Stunde unterhalten wir Sie wieder mit Beiträgen unserer beliebten Wochenendrubriken. Doch zunächst hören Sie - wie gewohnt - unseren Rückblick auf die Ereignisse der letzten Woche. Am Mikrofon begrü3t Sie Lothar Martin.

Busunfall in Südböhmen  (Foto: CTK)
Bei einem schweren Busunfall in Südböhmen sind am vergangenen Samstag 19 tschechische Touristen ums Leben gekommen, 34 Menschen wurden zum Teil schwer verletzt. Der doppelstöckige Reisebus war auf der E55 bei der Gemeinde Nazidla unweit der Stadt Kaplice einen Abhang rund sieben Meter tief hinabgestürzt. Im Bus reisten Mitglieder eines Schwimmsportvereins aus Karlovy Vary/Karlsbad, die von einem Skiurlaub in den österreichischen Alpen zurückkehrten. Gegen den 48-jährigen Busfahrer, der den folgenschweren Unfall vermutlich verursacht hat, ist eine polizeiliche Anzeige wegen allgemeiner Gefährdung erstattet worden.

Vaclav Klaus  (Foto: CTK)
Der neue tschechische Staatspräsident Václav Klaus hat am vergangenen Sonntag bei seiner ersten Rede an die Nation, die via TV ausgestrahlt wurde, u.a. davon gesprochen, dass er sich bemühen werde, ein guter Präsident zu sein, und zwar nicht nur für diejenigen, die sich ihn als Staatsoberhaupt gewünscht haben, sondern auch für alle anderen Bürger. Die Tschechische Republik hat Klaus zufolge gute Voraussetzungen für ihre künftige Entwicklung, und das auch dank der Arbeit seines Vorgängers im Amt, Václav Havel.

Die Zollbeamten des tschechisch-polnischen Grenzübergangs Chotebuz in Nordmähren haben eine Lieferung von Maschinengewehren und Granaten entdeckt. Die Waffen waren für die Länder der ehemaligen Sowjetunion bestimmt, informierte ein Sprecher des tschechischen Zollgeneraldirektoriums am Montag.

In Tschechien hat die Arbeitslosenquote erstmals seit der politischen Wende von 1989 bereits den zweiten Monat in Folge im zweistelligen Bereich gelegen. Der Wert habe im Februar unverändert 10,2 Prozent betragen, teilte das Arbeitsministerium in Prag am Montag mit.

Ludek Pachman  (Foto: CTK)
Der tschechische Schachspieler Ludek Pachman ist im Alter von 78 Jahren in Passau gestorben. Pachman galt als einer der bisher besten tschechischen Schachspieler und hatte sich in den 60-er Jahren auch für die Demokratiebewegung in Prag engagiert. Nach der Niederschlagung des "Prager Frühlings" emigrierte er 1972 mit seiner Familie nach Deutschland und setzte dort seine Karriere fort.

Der tschechische Präsident Václav Klaus hat am Dienstag in einem Telefonat mit seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin u.a. über die Irak-Krise gesprochen, zu der beide Politiker eine nur unwesentlich voneinander entfernt liegende Meinung hätten, sagte der Chef der Regierungskanzlei Ladislav Jakl gegenüber der Nachrichtenagentur CTK. Klaus sieht eine militärische Lösung der Irak-Krise als allerletztes Mittel an und er hätte anstelle seines Vorgängers Václav Havel, wie seinen Worten zu entnehmen war, den pro-amerikanischen Aufruf der Regierungschef von sieben europäischen Ländern nicht unterschrieben.

Die tschechische Regierung hat die am Dienstag im Prager Abgeordnetenhaus vollzogene Vertrauensabstimmung nur knapp mit 101 zu 99 Stimmen gewonnen. Ministerpräsident Vladimir Spidla (CSSD) hatte die Sondersitzung beantragt, weil Abgeordnete der Regierungskoalition bei der Präsidentenwahl im Februar für den schließlich siegreichen Oppositionskandidaten Václav Klaus (ODS) gestimmt hatten. Bei einer Niederlage hätte die Regierung zurücktreten müssen.

Fünf Tage nach dem spektakulären Selbstmord eines 19-Jährigen in Prag hat sich am Dienstag in der mährischen Stadt Policka erneut ein junger Bursche in Brand gesteckt. Der 21-jährige, geistig kranke Mann sei mit schweren Verbrennungen in ein Krankenhaus gebracht worden, meldete die tschechische Nachrichtenagentur CTK.

Im Zusammenhang mit dem Attentat auf den serbischen Ministerpräsidenten Zoran Djindjic haben der tschechische Präsident Vaclav Klaus und sein Vorgänger Vaclav Havel am Mittwoch Beileidstelegramme nach Serbien und Montenegro geschickt. Klaus sei mehrere Male mit dem serbischen Politiker zusammengekommen und habe mit dessen Bemühungen um den Aufbau eines neuen Staates auf dem Gebiet des ehemaligen Jugoslawien sympathisiert, hieß es.

Proteste gegen Irak-Krieg  (Foto: CTK)
71 Prozent der Tschechen sind gegen einen Militärschlag der USA und ihrer Verbündeten gegen den Irak, 22 Prozent befürworten einen möglichen Krieg. Im Falle eines nicht vorhandenen UNO-Mandats wären sogar 79 Prozent gegen den Krieg. Dies geht aus einer im Februar durchgeführten Umfrage des Prager Zentrums für Meinungsforschung (CVVM) hervor, die am Mittwoch veröffentlicht wurde.

Der tschechische Industrie- und Handelsminister Jiri Rusnok ist am Donnerstag von seinem Posten abberufen worden. Premier Vladimir Spidla begründete seinen Schritt damit, dass es zwischen ihm und Rusnok schon seit längerem kommunikative Schwierigkeiten gegeben habe. Der geschasste Minister bringt seine Abberufung jedoch mit der vor zwei Wochen stattgefundenen Präsidentschaftswahl in Verbindung, bei der er die Bewerbung des gemeinsamen Kandidaten der Regierungskoalition, Jan Sokol, nicht unterstützt hatte.