Krieg im Irak: Erste Auswirkungen auch für die tschechische Wirtschaft

Krieg im Irak, Foto: CTK

Der Krieg im Irak - kaum hat er begonnen, da bekommt auch schon die tschechische Wirtschaft zu spüren, dass dieser Konflikt durchaus seine (überwiegend negativen) Folgen haben kann. Für einige tschechische Firmen sind die damit verbundenen Auswirkungen bereits jetzt ersichtlich, wobei insbesondere die industriearme, weil vielmehr von Handarbeit geprägte Region der Böhmisch-Mährischen Höhe davon betroffen ist. So zählen zum Beispiel Kuweit und Syrien zu den traditionellen Kunden der Textilfabrik Sukno aus Humpolec.

Krieg im Irak,  Foto: CTK
Der Krieg im Irak - kaum hat er begonnen, da bekommt auch schon die tschechische Wirtschaft zu spüren, dass dieser Konflikt durchaus seine (überwiegend negativen) Folgen haben kann. Für einige tschechische Firmen sind die damit verbundenen Auswirkungen bereits jetzt ersichtlich, wobei insbesondere die industriearme, weil vielmehr von Handarbeit geprägte Region der Böhmisch-Mährischen Höhe davon betroffen ist. So zählen zum Beispiel Kuweit und Syrien zu den traditionellen Kunden der Textilfabrik Sukno aus Humpolec. In beiden Ländern werden jährlich bis zu zehn Prozent der Produktion des mittelständischen Unternehmens abgesetzt. Doch wegen der sich zuspitzenden Situation in der Irak-Krise sind beide Abnehmer im zurückliegenden Jahr keine weiteren Bestellungen mehr eingegangen, sondern warten mit ihren Aktivitäten erst auf die Zeit nach dem Krieg, erklärte die Direktorin der mit Sukno kooperierenden Firma Novitex, Eva Rybková. Noch ärger betroffen von der aktuellen weltpolitischen Situation ist die Glasindustrie. Musste die Gesellschaft Crystalex, zu der auch der größte inländische Hersteller von Bleikristall, die Firma Sklo Bohemia gehört, schon nach dem terroristischen Anschlag vom 11. September 2001 über Auftragseinbußen quittieren, so hat es im Kriegsfall Irak die Glashütte Kryf aus Antonínov Dul bei Jihlava/Iglau kalt erwischt. Dauerkunde Saudi Arabien hat nämlich dort seine Aufträge für dieses Jahr storniert. Der stornierte Vertrag in Höhe von einer Million Kronen hat für den Hersteller des handgemalten und -geschliffenen Glases den Verlust eines kompletten Monatsumsatzes zur Folge.

Die "Kleinen" trifft es also bisweilen hart, die Großunternehmen können den möglichen Umsatzverlust bislang noch verschmerzen. Wie PKW-Hersteller Skoda Auto, der - wie uns Firmensprecher Jaroslav Cerný mitteilte - vermutlich auf fünf arabischen Märkten wird Verkaufsrückgänge hinnehmen müssen: "Es handelt sich um fünf Märkte, die sich im Umfeld des Irak befinden, und zwar Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Katar, Jordanien und Syrien. Im letzten Jahr haben wir auf diesen Märkten insgesamt rund 3500 Autos verkauft. Wenn dieser Konflikt anhält, dann werden wir diese Anzahl mit großer Sicherheit in diesem Jahr dort nicht verkaufen und den entsprechenden Rückgang einstecken müssen."

Dieser Verlust bedrückt Skoda Auto noch nicht allzu sehr. Falls aber der Krieg lange andauern, die Erdöl- und damit die Benzinpreise exorbitant steigen und sich so letzten Endes Autos auch weltweit viel schlechter verkaufen lassen sollten - dieses Szenarium wollte sich Cerný dann lieber noch nicht ausmalen.