F. O. Kinsky sprach mit Radio Prag
Der seit einiger Zeit vor tschechischen Gerichten prozessierende Nachkomme der Adelsfamilie Kinsky äußerte sich in einem Gespräch mit Radio Prag zum Entscheid des Bezirksgerichtes Kladno, das in dieser Woche seine Eigentumsansprüche abgewiesen hatte. Mehr von Jitka Mladkova:
"Ich könnte sagen, dass ich mein ganzes Leben lang für meine Rechte gekämpft habe und dass ich das gedenke, solange ich Kräfte habe, weiter zu kämpfen. Ich glaube, man darf weder sein eigenes noch das Menschenrecht als solches ohne Kampf aufgeben, weil man sich damit selber, aber auch seine Mitmenschen verurteilt."
Soweit Frantisek Oldrich Kinsky. Das Resultat des angekündigten Berufungsverfahrens wie auch das aller vorgesehenen Gerichtsverfahren im Fall Kinsky ist schwer einzuschätzen. Fest steht jedoch, dass sich die tschechische Justiz in Zukunft noch mit vielen anderen Klagen auf Eigentumsrückgabe von Nachkommen der einst in der Ex-Tschechoslowakei ansässigen Adelshäuser auseinandersetzen werden muss. Um die Rückgabe ihres nach dem 2. Weltkrieg konfiszierten und ebenfalls wie im Falle Kinsky milliardenschweren Besitzes in Südmähren bemühen sich z.B. Nachkommen der Familie Salm. Innenminister Stanislav Gross hat zwar bereits im vergangenen Jahr beschlossen, dass der ehemalige Schlossherr in Rajec, Hugo Mikulas Salm, Besitzer von umfangreichen Ländereien, vor seinem Tod 1946 nicht tschechoslowakischer Staatsbürger war. Mit der Frage, ob Salm als Tscheche oder Deutscher gestorben ist, befasst sich derzeit das Oberste Verwaltungsgericht in Brno /Brünn. Sein im kommenden Herbst erwarteter Entscheid soll dann ausschlaggebend sein für den weiteren Entscheidungsprozess des Verfassungsgerichts, das die eigentliche Klage auf Rückgabe der erwähnten Ländereien verhandelt.