Kirche in Cetviny eingeweiht

Kirche in Cetviny in 2000, Foto: www.cetviny.cz

In der aufgelösten Gemeinde Cetviny / Zettwing im böhmisch- österreichischen Grenzgebiet wurde am vergangenen Wochenende die renovierte Kirche eingeweiht. Ein großes Ereignis für den sonst verlassenen Ort. Dagmar Keberlova bringt weitere Einzelheiten.

Aus der Landkarte der Tschechischen, damals noch Tschechoslowakischen Republik, verschwand Cetviny in den 50. Jahren des vergangenen Jahrhunderts, wenn die Kommunisten die Gemeinde dem Boden gleichgemacht haben. Aus historischen Quellen geht hervor, dass die Gemeinde bereits seit dem 14. Jahrhundert existierte. Vor dem 2. Weltkrieg lebten dort an die 550 Menschen, meistens deutscher Nationalität. 1938 wurde der Ort an Deutschland angeschlossen. Nach dem Krieg wurden die Deutschen ausgesiedelt und die tschechische Bevölkerung kam nach, die Gemeinde verkam allmählich und wurde bis auf die Kirche niedergerissen. Die Renovierung der Kirche wurde vom Bistum in Ceske Budejovice initiiert und vor kurzem beendet. Es haben sich daran mehrere Organisationen sowohl von der tschechischen als auch von der österreichischen Seite beteiligt. Mehr dazu sagte uns Marek Prach, Vorsitzende der Bürgervereinigung Cetviny-Zettwing:

"Die Renovierung hat über 8 Jahre gedauert und hat über 10 Millionen Kronen gekostet. Die Wiederweihe war aufgrund der Beteiligung vieler Sponsoren eine große Veranstaltung. Es kamen an die ein Tausend Menschen zusammen, was für einen Ort, wo sie sonst keinen Menschen treffen, sehr viel."

Rechnet man für die Zukunft mit einer Nutzung und Belebung des verlassenen Ortes? Marek Prach noch einmal dazu:

"In der Kirche wollen wir Konzerte organisieren und auch wollen wir erreichen, dass es den Menschen im Sommer frei zugänglich wird. Langfristig rechnen wir mit der Entstehung von Grenzübergängen nach Österreich, dass von der Kirche ca. 150 Meter entfernt ist. Dann wird mehr Raum für Tourismus in diesem Ort entstehen. Später wollen wir auch einen Saal aufbauen, wo wir die Geschichte der Kirche und der Gemeinde erklären wollen."