Kapelle in Hurka/Hurkental wurde wieder eingeweiht
Eine teilweise stark beschädigte Grabkapelle war das einzige, was von der einst blühenden Böhmerwalder Gemeinde Hurka/Hurkental nach vierzig Jahren Kommunismus übriggeblieben war. Am vergangenen Sonntag wurde diese inzwischen renovierte Kapelle, die sich unweit des Laka-Sees im Nationalpark Böhmerwald befindet, feierlich wieder geweiht. Martina Schneibergova war dabei und fragte den Initiator der Renovierung, Karl Prinz, nach den Beweggründen für die Wiederbelebung dieses Ortes:
"Mit wem arbeiteten Sie an diesem Projekt zusammen?"
"Am Anfang war es so, dass keiner sich richtig für die Kapelle interessierte. Es war ein Glück, dass dann die Kirche im Rahmen einer Restitution diese Kapelle übernahm - und es war der Pfarrer von Susice (Schüttenhofen), Slavek Holy, der dann diese Kapelle verwaltete, und es war ein Glück, dass da jemand war, der für diese Kapelle zuständig war. Vorher gehörte sie dem Nationalpark, und da wäre wahrscheinlich etwas anderes daraus entstanden und man hätte dort vielleicht ein Informationszentrum einrichten können.""Sie arbeiteten also mit Pfarrer Holy und auch mit den ehemaligen Bewohnern von Hurka zusmamen?"
"Zunächst nur mit P. Holy, und dann kam noch ein Unternehmer aus Zwiesel, der jährlich auf den Heiligen Berg bei Pribram zu Fuß wallfahrtet, und diese Kapelle war und ist immer - er geht immer noch jedes Jahr hin - die erste Station. Dieser Unternehmer aus Zwiesel hat einen namhaften Betrag zur Verfügung gestellt, und nachdem dann auch vom Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds etwas dazu kam und vom Landkreis, vom Denkmalschutzamt und von der Gemeinde Prasily (Stubenbach), dann konnte man mit den Arbeiten eigentlich beginnen."
Zu der Wiedereinweihung der Kapelle sind trotz des nicht gerade sonnigen Wetters einige Hundert Menschen von den beiden Seiten der Grenze gekommen. Diese Tatsache überraschte auch die Organisatoren der kleinen Feier. Auf die Frage, ob er mit einer so großen Teilnahme rechnete, antwortete Herr Prinz:"Nein, damit habe ich überhaupt nicht gerechnet, es waren bestimmt 200-300 Leute da. Wir rechneten bei diesem Wetter höchstens mit fünfzig. Vorher fragten Sie noch nach den ehemaligen Hurkentalern. Dazu ist zu sagen, dass die zunächst einmal etwas reserviert waren, aber als sie sahen, das etwas läuft, haben sie auch Geld gesammelt und haben auch gespendet und haben auch selbst mitgearbeitet. Sie wohnen meistens in Zwiesel und in Eisenstein."
Da die Kapelle praktisch weit von der Zivilisation entfernt inmitten der Natur auf einem beliebten Wanderweg liegt, kann man damit rechnen, dass sie in Zukunft zu einem natürlichen Begegnungs-Ort für viele Wanderer und Pilger wird.