Aus Tschechien nach Europa - das Musikfestival "Tschechische Träume" wird 2007 fortgesetzt

Wenn das Musikfestival "Ceske sny" / Tschechische Träume im Dezember zu Ende geht, dann werden in seinem Rahmen seit Juni rund 170 Konzerte in 16 europäischen Staaten stattgefunden haben. Was zunächst nur als einmalige Aktion zum diesjährigen Jahr der tschechischen Musik gedacht war, soll nun 2007 eine Fortsetzung finden. Die Schirmherren stellten das Projekt am Dienstag in Prag den Journalisten vor. Mehr dazu von Thomas Kirschner.

Aus Tschechien nach Europa - das Musikfestival "Tschechische Träume" wird 2007 fortgesetzt

Mezzosopranistin Magdalena Kozena und Ex-Präsident Vaclav Havel (Foto: CTK)

"Als mir das Patronat über das Festival ´Tschechische Träume´ angeboten wurde, habe ich nicht eine Sekunde gezögert." Der Mann, der dies gleich zu Beginn der Pressekonferenz sagt, ist kein geringerer als der tschechische Ex-Präsident Vaclav Havel, der auch weiterhin die Schirmherrschaft gemeinsam mit der Mezzosopranistin Magdalena Kozena ausüben wird. Diese hebt die Bedeutung ihres prominenten Kollegen noch besonders hervor.

"Wenn ich jemanden treffe, der über Tschechien gar nichts weiß, dann kennt er immer noch zumindest tschechisches Bier, böhmisches Kristall und Vaclav Havel. Also ist er sicher die beste Visitenkarte, die das Festival haben kann."

Iva Bittová (Foto: CTK)

Ziel des gegenwärtig noch laufenden ersten Festival-Jahrgangs ist es, tschechische Musik in ihrem Ehrenjahr im Inland, vor allem aber auch im Ausland verstärkt zu präsentieren. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf den Regionen: Zwar finden sich unter den Veranstaltungsorten auch Städte wie Dresden, Mailand und Krakau, mit den meisten Konzerte wagt sich das Festival jedoch in die Provinz. Schirmherr Vaclav Havel hebt gerade dies hervor: Das Projekt sei nicht nur eine gute Werbung für die Tschechische Republik, sondern bedeutend auch im Hinblick auf den Umfang des Angebotes und die Förderung der Regionen. Dem schließt sich auch Magdalena Kozena an, die sich daneben auch für tschechische Künstler und das Bild Tschechiens in Europa eine nachhaltige Wirkung erhofft.

"Ich glaube, dass dieses Projekt auch anderen tschechischen Künstlern helfen kann. Denn mittlerweile sind seit der Revolution zwar schon 15 Jahre vergangen, aber im Ausland merke ich immer noch, dass wir als "Osteuropäer" betrachtet werden, sozusagen als EU-Bürger zweiter Klasse, was mich als stolze Tschechin natürlich stört. Deshalb freue ich mich, dass sich nun tschechische Künstler auf diese Weise vorstellen können, und ich glaube daran, dass sie auch nach dem Festival größere Möglichkeiten haben werden, im Ausland aufzutreten."

Nach dem Abschlusskonzert am 19. Dezember in Zürich werden die "Tschechischen Träume" eine dreijährige Pause machen, um dann im Jahr 2007 zurückzukehren.