Täglicher Nachrichtenüberblick

Letzter Flug der Rückholaktion zur Corona-Krise wird Dienstag in Prag erwartet

Die große Rückholaktion des tschechischen Staates, die wegen der weltweiten Reisebeschränkungen im Ausland gestrandeten Touristen mit Sondermaschinen zurückzufliegen, endet vorerst am Dienstag. Einen Tag nach Ostern wird in Prag ein Flugzeug erwartet, das 329 Tschechen und andere Europäer an Bord haben wird, die wegen der Anti-Coronavirus-Maßnahmen in Australien und Neuseeland hängengeblieben sind. Das tschechische Außenministerium arbeitete die ganze Zeit über sehr eng mit den südkoreanischen Airlines zusammen, an der Organisation der Flüge war ebenso die südkoreanische Botschaft in Prag beteiligt. Diese Kooperation erleichtert es zudem fast 300 Koreanern, wieder in die Heimat zu gelangen. Am Mittwoch sollen sie, die sich zuvor in Tschechien, Polen und der Slowakei aufhielten, von Prag nach Soul ausgeflogen werden. Das gab das Außenministerium am Montag in einem Pressebericht bekannt.

Tschechien hat bislang über 770 Europäer aus verschiedenen Destinationen nach Prag und damit Mitteleuropa zurückgebracht. In dem Flugzeug von Australien und Neuseeland werden neben den Tschechen auch 20 Slowaken, neun Belgier und sechs Schweizer sein. Zudem werden rund 80 Koreaner bei einem Zwischenstopp in Soul abgesetzt. Laut Außenminister Tomáš Petříček (Sozialdemokraten) muss sich jeder Reisende, der auf diese Weise nach Hause zurückgebracht wird, finanziell an dem Rückholflug beteiligen. Dafür hat das Ministerium einen Betrag von 700 Euro festgelegt.

Gesundheitsamt Südmähren erstellt erste Mappe für Smarte Quarantäne

Die Mitarbeiter des Gesundheitsamtes in Südmähren haben erstmals bei einem Covid-19-Patienten eine sogenannte Erinnerungsmappe erstellt. Sie ist ein Bestandteil der Smarten Quarantäne, die in Tschechien in großem Umfang nach Ostern gestartet werden soll. In Südmähren gäbe es aber derzeit nur wenig Fälle, an denen sich diese Form der Isolation ausprobieren ließe, sagte der Direktor des dortigen Kreisgesundheitsamtes, David Křivánek, am Sonntag der Nachrichtenagentur ČTK.

Eine Zusage des Patienten vorausgesetzt, lässt sich anhand der Erinnerungsmappe das Bewegungsprofil des Covid-19-Infizierten der zurückliegenden fünf Tage ermitteln. Das geschieht unter Auswertung der Daten auf seinem Handy und seiner Bankkarte. Die dabei gewonnenen Informationen werden genutzt, damit sich der Patient im Gespräch mit den Mitarbeitern des Gesundheitsamtes besser erinnern kann, wem er zuletzt so alles begegnet ist. Premier Andrej Babiš (Partei Ano) sieht die Smarte Quarantäne als das wichtigste Projekt des Staates im Kampf gegen das Coronavirus an.

Coronavirus: Weniger als 100 positive Tests am Ostersonntag

Die Zahl der mit dem Covid-19-Erreger in Tschechien infizierten Menschen ist auf 5991 Menschen gestiegen. Am Ostersonntag kamen 89 neue Fälle hinzu, das ist der geringste Anstieg seit dem 17. März. An Wochenenden aber ist der Zuwachs zumeist niedriger, da in der Regel auch weniger getestet wird. Die Anzahl der am Sonntag durchgeführten Tests hat das Gesundheitsministerium noch nicht bekanntgeben. Am neuartigen Coronavirus starben hierzulande bisher 138 Personen, 464 Menschen sind demgegenüber von der Krankheit geheilt.

Den vorliegenden Daten zufolge wurden in Tschechien bislang über 125.000 Tests auf den Covid-19-Erreger gemacht.

Wegen Pandemie: 40 Touristen sitzen in Hellas fest, darunter zwei Tschechen

In etwa 40 ausländische Touristen, darunter zwei Tschechen, sitzen wegen der Beschränkungen in der Coronavirus-Pandemie gegenwärtig in einem Camp im Norden Griechenlands fest. Darüber informierte die griechische Tageszeitung „Kathimerini“ am Sonntag. Laut dem Blatt lobten einige der Touristen die griechische Regierung, dass sie ihre Maßnahmen gegen die Ausbreitung der Pandemie ziemlich früh getroffen habe. Zwei Briten bemerkten, dass Athen dabei wesentlich eher gehandelt habe als ihre Regierung in London.

Das Camp befindet sich in Drepano. Hier sind gegenwärtig 41 Touristen aus verschiedenen europäischen Ländern untergebracht, die zu ihrer Langzeittour quer durch Griechenland schon im Dezember vergangenen Jahres aufgebrochen sind, schreibt „Kathimerini“. Während ihrer Wandertour wurden sie von der Coronavirus-Pandemie überrascht, die Ende letzten Jahres in China ihren Anfang nahm. Die beiden tschechischen Bürger, Leoš und Jana, sind seit einem Monat in dem Camp. Sie fühlten sich hier sicher, sagten sie gegenüber der Zeitung. Nach Aussage von Leoš wollten beide eigentlich nach Hause fliegen, doch die Einschränkungen im Flugverkehr hätten ihnen einen Strich durch ihre Pläne gemacht. Beide Tschechen verbinden Urlaub und Arbeit, sie seien via Internet tätig, hieß es. In Griechenland wurde der erste positive Covid-19-Test am 26. Februar gemacht.

Umfrage: Pandemie bereitet drei Fünftel der Tschechen größere Sorgen

Die Folgen der Coronavirus-Pandemie und der damit zusammenhängenden Maßnahmen spüren nahezu drei Fünftel der Tschechen. Fünf Prozent von ihnen verloren ihre Arbeit, bei 63 Prozent hat die aktuelle Lage Einfluss auf die finanzielle Situation des Haushalts. Das geht aus den Ergebnissen einer Umfrage hervor, die das Internetportal Ušetřeno.cz unter 1837 Respondenten durchgeführt hat.

Laut der Umfrage arbeiten jetzt 26 Prozent der Tschechen wegen der Quarantäne zu Hause im Home Office. Viele Arbeitgeber mussten den Betrieb ihrer Firmen wegen fehlender Aufträge einschränken. Daher antworteten 22 Prozent der Befragten, gegenwärtig Kurzarbeit zu verrichten. Ein Fünftel der Respondenten gab an, dass sie als Gewerbetreibende oder Kleinunternehmer derzeit überhaupt keine Aufträge hätten. Ein Zehntel der Befragten ist Zuhause mit den Kindern, weil Schulen und Kindergärten geschlossen sind. Eine Reihe von Firmen war gezwungen, den Betrieb einzustellen. Ihre Beschäftigten verbringen deshalb unbezahlte freie Tage (neun Prozent) oder Urlaub (acht Prozent).

Berühmte Holzpuppe Spejbl wird 100: Neue CD zum Jubiläum erschienen

Schauspieler Igor Orozovič ist am Ostermontag in die Rolle des Taufpaten für die neue CD „Ať žije Spejbl! (Lang lebe Spejbl!) geschlüpft. Wegen der Einschränkungen zu Zeiten der Corona-Krise hat Orozovič das Zeremoniell, bei dem etwas Sekt über eine Neuerscheinung gegossen wird, online via Facebook vollzogen. Spejbl ist eine Holzpuppe des berühmten Prager Puppenspieltheaters Spejbl und Hurvínek. Die Puppe feiert in diesem Jahr ihren 100. Geburtstag, sie wurde Ende Januar 1920 in der Werkstatt des Pilsener Holzschnitzers Karel Nosek fertiggestellt.

Nosek schnitzte die Holzpuppe nach einem Entwurf von Josef Skupa, der diesen auf Geschenkpapier gekritzelt hatte. Der Holzschnitzer brauchte dafür knapp zwei Monate, von Dezember 1919 bis Januar 1920. Die CD „Ať žije Spejbl!“ knüpft an die vorherigen Alben an, die „Ať žije Mánička!“ aus dem Jahr 2018 und „Ať žije Hurvínek!“ aus dem Jahr 2016 waren. „Herr Spejbl wäre ergriffen und begeistert“, konstatierte die amtierende Direktorin des Theaters S + H, Denisa Kirschnerová. Spejbls100. Geburtstag wird zudem im Oktober mit der Premiere des Stücks Hotel Spejbl gefeiert.

Das Wetter am Dienstag, dem 14. April 2020

Am Dienstag ist es in Tschechien wechselhaft bewölkt, örtlich kann es Schneeschauer geben. In Höhenlagen unter 500 Meter werden die Niederschläge als Regen und Schneeregen fallen. Im Tagesverlauf lassen die Niederschläge von Nordwesten her allmählich nach, am Abend reißt die Wolkendecke auf. Die Tageshöchsttemperaturen liegen zwischen 6 und 10 Grad, in Höhenlagen um 1000 Meter schwanken die Höchstwerte indes um 1 Grad Celsius. Es weht ein mäßiger Nordwestwind, der am Abend abflaut.