Täglicher Nachrichtenüberblick

Minister Zaorálek entschuldigt sich für Mangel an Schutzmitteln

Kulturminister Lubomír Zaorálek (Sozialdemokraten) hat sich via Twitter für den Mangel an Mundschutz- und Atemschutzmasken entschuldigt. Das Fehlen dieser Schutzmittel wird vor allem von einigen Kliniken und insbesondere von den Krankenschwestern beklagt. Medizinisches Material in einer Zahl von einigen Millionen Stück soll laut Zaorálek in den nächsten Tagen eintreffen. Der Staat kaufe diese Waren vor allem in China.

Er stehe hinter den Maßnahmen, die man als Regierung angeordnet habe, sagte der Kulturminister. Ganz offen müsse man jedoch zugeben, dass im Land nicht genügend Mundschutz- und Atemschutzmasken zur Verfügung stünden. „Millionen von Stücken an medizinischem Material sollten in den nächsten Tagen hierzulande eintreffen, doch ich sehe es als notwendig an, mich im Namen der Regierung für den Mangel zu entschuldigen“, schrieb Zaorálek. Seiner Aussage nach hätten die Sozialdemokraten schon früher darauf gedrängt, für das Land den Notstand auszurufen. Er wurde am vergangenen Donnerstag vom Kabinett beschlossen.

Derweil ist am Dienstag im chinesischen Shenzhen eine Militärmaschine aus Tschechien gelandet. Sie soll unter anderem 150.000 Schnelltester-Sets gegen das neuartige Coronavirus transportieren. Mit der Rückkehr des Flugzeugs wird für Mittwoch gerechnet.

In Österreich warten 16 Lkw mit Ladung voller Schutzmittel für Tschechien

Von Österreich aus sollen 16 Lkw mit mehr als einer Million Atemschutzmasken und zwei Millionen Mundschutzbinden nach Tschechien gelangen. Das versprach Gesundheitsminister Adam Vojtěch (parteilos) via Twitter. Ihm zufolge würde die Fracht bis spätestens Freitag eintreffen.

„Wir arbeiten intensiv an der Lieferung von Schutzmitteln. Auf dem Weg sind 16 Lkw mit 1,4 Millionen Atemschutzmasken und 2,2 Millionen Mundschutzbinden. Sie treffen spätestens am Freitag ein“, schrieb Vojtěch.

Eine weitere Million an Mundschutz und Atemschutzmasken zur Prävention vor der weiteren Ausbreitung des Coronavirus soll aus China kommen. Die Ladung ist in Schanghai, gegenwärtig löse man, wie man sie nach Tschechien bekommt. Die Schutzmittel seien für die Mediziner wie auch die Bürger bestimmt, so Vojtěch.

Gewerkschaftschef: Škoda stellt Produktion für zweieinhalb Wochen ein

Pkw-Hersteller Škoda Auto wird am Mittwoch um 22:00 Uhr seine Produktion für zweieinhalb Wochen aussetzen. Der Neustart der Anlagen ist für Sonntag, den 5. April, geplant, sagte der Gewerkschaftschef des Unternehmens, Jaroslav Povšík. Die unfreiwillige Pause hängt mit der Ausbreitung des Coronavirus zusammen, hieß es.

Die Leitung des Autokonzerns in Mladá Boleslav / Jungbunzlau hat sich bisher noch nicht offiziell dazu geäußert. Škoda Auto ist das größte Unternehmen in Tschechien mit einer Schlüsselfunktion für viele Branchen. An der Produktion der Škoda-Werke hängen etliche Zulieferer aus dem ganzen Land. Nach Informationen des Verbandes der Automobilindustrie stellen die Zulieferer 20 bis 30 Prozent ihrer Produkte nur für Škoda her.

Firma Respilon entwickelt Maske für Coronavirus-Schutz

Die Firma Respilon aus Brno / Brünn hat eine Mundschutzmaske aus Nanofasern und Kupferoxid entwickelt, die in der Lage sei, sämtliche Viren aufzufangen und zu vernichten. Das sagte die Mitbesitzerin der Firma Jana Zimová am Dienstag vor Journalisten. Ihrer Aussage zufolge sollen der Mundschutz und die Atemschutzmasken bis zu 24 Stunden wirksam sein.

In Tschechien sollten die Schutzmittel bis Mitte April erhältlich sein. Der Preis für den Mundschutz liegt bei 200 Kronen (7,40 Euro), für eine Atemschutzmaske bei 315 Kronen (12,20 Euro). Mehr zum Thema im Wirtschaftsblock.

Apotheken bauen Plexiglasscheiben zum Schutz ihrer Mitarbeiter ein

Die Apotheken in Tschechien haben damit begonnen, Plexiglasscheiben in ihren Verkaufsräumen zu installieren. Damit sollen das Personal und die Kunden voneinander abgeschirmt werden. Der Grund für diese Maßnahme ist der Mangel an Atemschutzmasken, mit denen sich die Apotheker und Apothekerinnen vor dem neuartigen Coronavirus schützen könnten. Die Beschäftigten in einer Apotheke gehören neben den Kassiererinnen eines Supermarkts oder den Fahrern von öffentlichen Verkehrsmitteln zu den Berufsgruppen mit dem größten Ansteckungspotenzial. Der Grund liegt auf der Hand: Sie kommen täglich mit vielen Menschen in Kontakt, wenn sie sich nicht abschotten.

Die Apothekenkette Dr. Max hat den ersten Prototyp einer Plexiglasscheibe für ein Verkaufspult am Freitag getestet. Am Wochenende sei die Serienproduktion dieser Scheiben angelaufen, und ab heute beginne ihre Installierung in einem Umfang von mehreren Dutzend Stück täglich, sagte ein Sprecher der Kette am Dienstag. Innerhalb von zwei Wochen wolle man nahezu 900 solcher Plexiglasscheiben in den Verkaufsstellen einbauen, hieß es dazu von Dr. Max.

Angst vor Corona: Drei Viertel der Tschechen äußern sie

Drei Viertel der Einwohner Tschechiens fühlen sich durch das Coronavirus in gewisser Weise persönlich bedroht. Das ergab eine Umfrage der Meinungsforschungsagentur Ipsos. Die Maßnahmen der Regierung zur Eindämmung der Pandemie erachten neun von zehn der Befragten als notwendig. Wegen der Befürchtung, sich mit dem Covid-19-Erreger zu infizieren, waschen sich die Bürger öfter die Hände, meiden Plätze mit größeren Menschenansammlungen oder beschränken Fahrten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln.

Durch das Coronavirus sehr bedroht fühlen sich elf Prozent der Tschechen. Am meisten von einer Ansteckung gefährdet sehen sich vor allem die Prager.

Das Wetter am Mittwoch, dem 18. März 2020

In Tschechien ist es am Mittwoch wolkenlos bis heiter. Am Morgen örtlich Frühnebel oder tiefhängende Bewölkung. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 13 bis 17 Grad Celsius. Es weht ein mäßiger Südwestwind.