Traditionsfirma TS Plzeň schließt zum Jahresende

Foto: Archiv TS Plzeň

Die Firma TS Plzeň a.s. (früher Škoda Těžké strojírenství) wird zum Jahresende für immer ihre Pforten schließen. Der Pilsener Hersteller von Pressen blickt zwar auf eine 150-jährige Tradition zurück, doch bis zum 31. Dezember wird er alle seine Arbeitnehmer entlassen.

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Zu Jahresbeginn hatte das Unternehmen noch 226 Beschäftigte, zum 1. September waren es bereits 90 weniger. Weitere 29 scheiden Ende September aus. Es seien überwiegend Maschinenbauer, die laufende Aufträge zu Ende gebracht haben, sagte der Gewerkschaftschef der Firma, Ervín Eger, am Donnerstag der Nachrichtenagentur ČTK. Im Oktober werden weitere 32 Arbeitsnehmer die Firma verlassen. Die TS Plzeň AG schuldet niemandem seinen Arbeitslohn, alle entlassenen Beschäftigten erhalten eine Abfindung.

In Plzeň / Pilsen bleiben lediglich rund 20 Konstrukteure und Händler zurück, die zur Mutterfirma ŽĎAS wechseln werden. Der Eigner von ŽĎAS wiederum ist die chinesische CITIC Group.

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„Die Aktiengesellschaft erfüllt bislang alles, was wie vereinbart haben, einschließlich der erhöhten Abfindung“, erklärte Eger. Wenn ein Mitarbeiter über 25 Jahre in der Firma war, kann er bis zu acht Monatslöhne erhalten. „Das haben wir am 22. August in Pilsen mit CITIC in Person des stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden der chinesischen Gruppe, Jaroslav Tvrdík, und mit der Leitung von ŽĎAS ausgehandelt. Bei den Verhandlungen war auch der Chef des Gewerkschaftsverbandes der Metallindustrie, Jaroslav Souček, zugegen“, sagte Eger. Die Aktionäre hätten laut Eger eingeschätzt, dass die TS Plzeň AG Verluste mache, und so sei man zu der Entscheidung gelangt, die Tätigkeit der Traditionsfirma zum Jahresemde einzustellen.

Die Gewerkschafter und eine ganze Reihe der Beschäftigten sind der Meinung, dass man die Firma hätte retten können. „Aber es bestand kein Interesse, und so ist das Presswerk binnen eines Dreivierteljahres total am Boden. Es ist uns nicht gelungen, daran etwas zu ändern, weder über die Medien noch über den Gewerkschaftsverband Kovo“, resümierte Eger.