Täglicher Nachrichtenüberblick

Brabec: Klimawandel nicht zu stoppen, aber wir können ihn verlangsamen

In einem Gespräch für die Samstagausgabe der Tageszeitung „Právo“ räumt der tschechische Umweltminister Richard Brabec (Ano-Partei) ein, dass sich der globale Klimawandel nicht mehr aufhalten lasse. Es sei jedoch möglich, den Prozess zu verlangsamen. Die Verringerung von CO2-Emissionen habe seiner Meinung auch Sinn für den Fall, dass sich die größten Luftverschmutzer wie die USA und China an dieser Aufgabe nicht beteiligen. Eine weitere Hauptaufgabe für ihn sei es, das Wasser in der Landschaft zu speichern.

Völlig beispiellos sei zudem, wie sich hierzulande die Borkenkäferplage immer mehr ausbreite. So etwas hätten weder die heutige Generation noch unsere Vorfahren je zuvor erlebt, bemerkte Brabec gegenüber „Právo“. Und auch der Wassermangel sei extrem wie lange nicht. Trockene Jahre habe es zwar in der Vergangenheit schon gegeben, doch höchstens ein, zwei Jahre in Folge. Jetzt aber halte die Dürre schon sechs Jahre an, und dies sei völlig außergewöhnlich. Nur die größten Klimaskeptiker, deren Zahl indes zunehmend schwinde, hielten das alles noch für normal. Man stehe einem Klimawandel gegenüber, der nicht nur die Tschechische Republik heimsuche. Im benachbarten Polen zum Beispiel erlebe man gerade die größte Dürre der zurückliegenden tausend Jahre, sagte Brabec in den Zeitungsinterview.

2000 Raver bei Technoparty südöstlich von Pilsen

Auf einem Grundstück bei der Gemeinde Čížkov südöstlich von Plzeň / Pilsen findet an diesem Wochenende eine weitere der hierzulande im Sommer veranstalteten Technopartys statt. Ursprünglich wollten die Organisatoren den Dampfhammer-Musikevent unweit davon bei der Gemeinde Přešín ausrichten, doch sie konnten sich mit dem Besitzer eines dortigen Grundstücks nicht einigen. Den Zuschlag für das Grundstück bei Čížkov bekamen sie am Freitagnachmittag.

Seitdem treffen die Technofans am Veranstaltungsort in Scharen ein. Am Samstagvormittag hat die Polizei in etwa 2000 Teilnehmer gezählt. Bei den von ihren Kollegen durchgeführten Kontrollen wurden nur kleinere Vergehen bezüglich des Verkehrs und des Besitzes von Drogen festgestellt, die Lage werde weiter beobachtet, sagte eine Polizeisprecherin.

Nach der Einigung mit dem Grundstückbesitzer in Čížkov begann die Party bereits am späten Freitagabend. Unter den Teilnehmern der Veranstaltung ist auch eine Reihe von Ausländern, eine größere Gruppe kam aus Frankreich. Am Samstag auf den Tag genau vor 15 Jahren hat die Polizei zum ersten Mal eine Technoparty im Land aufgelöst – es war das 11. CzechTek-Festival, dessen Durchführung auf einer Wiese bei Bonenov unweit von Tachov / Tachau als eine illegale Veranstaltung eingestuft wurde. Ein Jahr später kam es auf der CzechTek-Party nahe der westböhmischen Stadt Tachov zu Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und den rund 5000 Ravern. Etliche Technofans bewerteten das Einschreiten der Polizisten als unangemessen und zu hart. Es gab mehrere Beschwerden, das Parlament und der Ombudsmann ordneten danach Ermittlungen zur Schärfe des Polizeieinsatzes an.

Sommerfilmschule endet mit Dokument über Theaterregisseur Jiří Suchý

Mit dem Dokument „Lehce s životem se prát“ (deutsch: Leicht mit dem Leben zu kämpfen) der bekannten Regisseurin Olga Sommerová wird am Samstagabend die 45. Sommerfilmschule (Letní filmová škola) in Uherské Hradiště / Ungarisch Hradisch feierlich beendet. Der Streifen handelt über den populären Regisseur, Schauspieler, Komponisten und Gründer des Prager Theaters Semafor, Jiří Suchý. Der Film wurde beim jüngsten Filmfestival in Karlovy Vary / Karlsbad mit dem Publikumspreis ausgezeichnet. Am Sonntag werden dann nur noch die letzten der insgesamt 200 Projektionen, die die größte Filmschau ohne Wettbewerb hierzulande zu bieten hatte, gezeigt.

Der Schwerpunkt der diesjährigen Ausgabe des Festivals lag auf dem bulgarischen Film und der französischen Neuen Welle. Zu den Stargästen der Sommerfilmschule gehörten unter anderem der slowakische Schauspieler Milan Lasica und der tschechische Regisseur Hynek Bočan. Beide Künstler wurden für ihr Schaffen mit dem Preis des tschechischen Filmklub-Verbands ausgezeichnet.

Porsche-Museum bei Liberec zeigt Sonderausstellung zu Rennen in Le Mans

Das Museum im Geburtshaus von Ferdinand Porsche in Vratislavice nad Nisou / Maffersdorf bei Liberec / Reichenberg zeigt im August eine Sonderausstellung zum Thema „24-Stunden-Rennen in Le Mans“. Porsche galt als Pionier unter den Autokonstrukteuren. Er erforschte viele Bereiche des Fahrzeugbaus. Dazu gehörten auch seine ersten Versuche mit Elektrizität im Haus seiner Eltern in Vratislavice. Porsche habe so beispielsweise schon im Jahr 1900 das erste Hybridauto mit Elektromotoren in den Radnaben konstruiert. Er gab dem Wagen den Namen „Semper Vivus“, erläutert die Leiterin des Škoda Museums in Mladá Boleslav / Jungbunzlau, Andrea Frydlová.

Ein Porsche 919 mit Hybridantrieb und einer Leistung von 900 PS hat 2016 das berühmte 24-Stunden-Rennen von Le Mans gewonnen. Die Faszination Hybrid ist daher auch ein zentraler Punkt eines der drei Themenkreise der neuen Exposition in Vratislavice mit dem Namen „Mobilität“. Darüber informierte neulich ein Vertreter des Škoda Auto-Konzerns, dem das Museum gehört.

Mountainbike: Tschechin Labounková verteidigt WM-Titel im Four Cross

Die Tschechin Romana Labounková hat bei der Weltmeisterschaft in den Mountainbike-Disziplinen am Freitag ihren Titel im Four Cross verteidigt. Bei dem Wettbewerb im italienischen Val di Sole verwies die 30-Jährige wie im Vorjahr die Britin Natasha Bradley auf den Ehrenplatz. Labounková hat damit ihre Medaillensammlung auf zwei komplette Sätze vervollständigt: Sie holte bisher je zweimal Gold, Silber und Bronze.

Bei den Männern erreichte Tomáš Slavík mit Rang fünf die beste Platzierung unter den tschechischen Startern. Der zweifache Weltmeister vergab ein besseres Ergebnis durch einen Sturz im Halbfinale, so dass er den Endkampf der besten Vier verpasste. Da in jedem Rennen dieser Bikercross-Disziplin jeweils vier Teilnehmer an den Start gehen, wird der Wettbewerb neuerdings Four Cross genannt.

Volleyball: Tschechien verliert gegen die Türkei und Chance auf Olympia

Die tschechischen Volleyballerinnen haben beim olympischen Qualifikationsturnier im chinesischen Ningbo auch ihr zweites Spiel verloren. Am Samstag unterlagen sie dem Frauenteam aus der Türkei mit 1:3 Sätzen. Damit haben die Tschechinnen keine Chance mehr auf das Olympiaticket, denn nur der Gruppensieger qualifiziert sich für das Turnier in Tokio.

In ihrer abschließenden Partie treffen die Schützlinge des griechischen Trainers Jannis Athanasopulos am Sonntag auf Deutschland. In dieser Begegnung wird es aller Voraussicht nur darum gehen, wer die Qualifikation als Gruppendritter und wer als Gruppenletzter beendet.

Das Wetter am Sonntag: sonnig-heiter, einzelne Schauer, bis 26 Grad

Am Sonntag ist es in Tschechien sonnig-heiter bis wolkenlos. Im Tagesverlauf nimmt die Bewölkung jedoch etwas zu, vor allem in den Gebirgen ist dann mit Schauern zu rechnen. Am Morgen herrscht vereinzelt auch Nebel vor. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 22 bis 26 Grad Celsius. Es weht ein schwacher Wind aus unterschiedlichen Richtungen.