Prager Zoo leistet Vorbildliches zum Schutz und Erhalt von Tierarten
Der Prager Zoo ist zu Ostern in seine 87. Saison gestartet. Er gehört global zu den anerkanntesten Tiergärten, was den Schutz und die Vermehrung bedrohter Arten anbelangt. Und er zählt dank seiner einzigartigen Lage zu den schönsten Tierparks weltweit.
„Der Name des Restaurants soll an den Seelöwen Gaston erinnern, der 2002 Opfer des Hochwassers wurde. Damals wurde er von der Flutwelle davongetragen in die Moldau und später in die Elbe. Leider ist er an den Folgen der Überanstrengung gestorben.“
Einige Zeit später wurde auch das damalige Zoo-Restaurant vom Hochwasser heimgesucht, ergänzt Bobek:
„Paradoxerweise wurde das Restaurant dann im Jahr 2013 erneut durch die Fluten zerstört. Jetzt ist es aber wiederhergerichtet, mit mehr Platz und zudem weit besser gegen mögliche Überschwemmungen geschützt.“
Viel bemerkenswerter am Prager Zoo ist indes die Arbeit, die kaum einer sieht. Denn beim Schutz und dem Erhalt vieler Tiere leistet er teils Vorbildliches. Laut Bobek hält der Zoo 32 Tierarten, die stark vom Aussterben bedroht sind, sowie weitere 45 Tierarten, die als gefährdet gelten.„Bei einigen dieser Tierarten führen wir auch die europäischen oder weltweiten Zuchtbücher. Gegebenenfalls koordinieren wir die europäischen Schutzprogramme. Wir repräsentieren also viele dieser seltenen und einzigartigen Lebewesen.“
Als bekanntestes Beispiel nennt Bobek die Przewalski-Pferde, doch es sind nicht nur sie.
„Wir sind beispielsweise führend bei der Erhaltung des Schmutzgeiers. Bei den europäischen Zuchtbüchern stehen wir bei einigen Schildkrötenarten an der Spitze wie beispielsweise der Flussschildkröte. Und bei den weltweiten Zuchtbüchern sind wir führend bei der Aufzucht des Kubaleguans. Ich könnte auch noch weiter fortfahren. Diese Tierarten sind der Öffentlichkeit nicht allzu bekannt.“
Über die sehr erfolgreiche Nachzucht des Przewalski-Pferdes wurde schon oft berichtet. Seit 2011 wurden bereits 27 dieser Unpaarhufer in ihrer ursprünglichen Heimat, der Mongolei, ausgewildert. Der Prager Zoo kann aber ebenso auf gelungene Aufzuchten von anderen seltenen Lebewesen verweisen. Miroslav Bobek nennt dafür ein weiteres Beispiel:„Ich möchte an dieser Stelle eine Tierart anführen, die für die Öffentlichkeit nicht gerade attraktiv und schon gar nicht bekannt ist. Ich spreche von der Riesenborkenratte. Der Prager Zoo war es, der mit ihrer Nachzucht begonnen hat. Wir haben diese Zucht dann in einem weiteren europäischen Zoo propagiert und können heute mit Stolz sagen: Mittlerweile gibt es wieder 136 Exemplare der Ratte.“