Norwegen: Tschechin verliert Sorgerecht für ihr Kind
Das norwegische Amt für Kinderschutz (Barnevernet) hat erneut das Sorgerecht für ein tschechisches Kind seinen Eltern entzogen. Es handelt sich um eine neunmonatige Tochter einer tschechischen Mutter und eines norwegischen Vaters. Das Baby wurde wegen einer Nierenkrankheit im Krankenhaus behandelt und wartete auf eine Transplantation. Der Behörde zufolge habe sich der Kontakt zwischen den Eltern und dem Kind nicht ausreichend entwickelt. Das Mädchen soll nun zur ständigen Pflege in eine Pflegefamilie übergeben werden. Seine Eltern wollen in Berufung gehen. Dies gab der Petitionsausschuss für Unterstützung der Familie Michalák am Dienstag bekannt. Über die Sache wurden auch Präsident Miloš Zeman und Premier Bohuslav Sobotka informiert.
In der Vergangenheit sorgte der Fall der Brüder Michalák für Aufruhr und diplomatische Spannungen zwischen Tschechien und Norwegen. Wegen Verdacht auf Kindesmissbrauch wurde den Eltern in Norwegen das Sorgerecht entzogen. Obwohl sich der Missbrauchsverdacht nicht bestätigte, leben die Kinder seit 2011 in Pflegefamilien.