Kameramann Miroslav Ondříček gestorben

Der international anerkannte tschechische Kameramann Miroslav Ondříček ist am Samstag im Alter von 80 Jahren in Prag gestorben. Ondříček ist in Tschechien sowie im Ausland vor allem als Kameramann von Miloš Formans Filmen bekannt geworden. Für Formans Ragtime und Amadeus wurde der Kameramann für den Oscar nominiert. Insgesamt beteiligte er sich an 40 Filmen, sieben davon drehte er mit Miloš Forman, einige mit Jan Němec, George Roy Hill, Lindsay Anderson und Penny Marshall. 2004 wurde Ondříček von der Vereinigung US-amerikanischer Kameraleute mit dem International Achievement Award für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Er war Präsident der Tschechischen Film- und Fernsehakademie. Ondříček war ein großer Fan des Fußballklubs Slavia Prag, er war eine Zeit lang Vorstandsmitglied des Klubs. Er nahm an der Grundsteinlegung für das Stadion in Eden teil. Der Fußballklub teilte auf seiner Webseite am Sonntag mit, Ondříček sei eine der bedeutendsten Persönlichkeiten in der neueren Klubgeschichte gewesen.

Der tschechische Regisseur und Schriftsteller Jan Svěrák sagte, Ondříček sei ein sehr netter und freundlicher Mensch gewesen. Er sei, so der Regisseur, sehr bescheiden gewesen, auch wenn er weltberühmt gewesen sei.