Tschechischer Regierungschef bietet Vermittlung in der Kosovo-Frage an

Der tschechische Regierungschef Jiri Paroubek hat Hilfe bei einer Lösung für die abtrünnige südserbische Provinz Kosovo angeboten. Wie zuvor in Belgrad erklärte er bei einem Treffen mit dem Kosovo-Präsidenten Ibrahim Rugova am Montag in Pristina, die tschechische Diplomatie kenne sich in der Region aus und könnte bei einer Vermittlung zwischen Albanern und Serben behilflich sein. Rugova äußerte sich vor allem positiv über den früheren tschechischen Präsidenten Vaclav Havel. "Herr Havel kann mit seiner Persönlichkeit und Autorität helfen, denn er ist eine wohl bekannte Person der Freiheit und Unabhängigkeit." Rugova erwartet von den bevorstehenden Verhandlungen über die staatsrechtliche Zukunft dieser fast nur noch von Albanern bewohnten Provinz die schnelle Souveränität für das Kosovo. "Ich bestehe auf der sofortigen Anerkennung der Unabhängigkeit eines Staates Kosovo, was meiner Meinung nach dieser Region Frieden bringen wird", sagte er nach dem Treffen mit dem tschechischen Gast. Ziel sei die Verankerung des Kosovos in der EU und der NATO bei einem engen Bündnis mit den USA. Der UN-Kosovo-Vermittler Martti Ahtisaari will noch im November erste Gespräche über die Zukunft des Kosovos in Pristina und Belgrad führen.

Autor: Lothar Martin