Tschechische Soldaten sagen zum letzten Mal „Ahoj“ in Šajkovac
Nach zwölf Jahren beendet die Tschechische Armee am Donnerstag ihren Einsatz im Kosovo. Auf der Grundlage einer UN-Resolution haben dort seit 1999 mehr als 8000 tschechische Soldaten an der KFOR-Mission mitgewirkt. In den Jahren 2005 und 2006 hatten die Tschechen sogar das Oberkommando für die internationale Militärbrigade Mitte. Jetzt aber bleiben nur noch wenige Soldaten im Befehlsstab der KFOR-Mission zurück. Der eigene Stützpunkt im Ort Šajkovac wurde aufgelöst, die letzte Amtshandlung – die Schlüsselübergabe – erfolgt am Donnerstag.
„Wir sind in der Tat das letzte Kontingent der tschechischen Streitkräfte am Stützpunkt Šajkovac. Mit diesem Auftrag sind wir hierhergekommen und lösen jetzt auch den Stützpunkt auf. In der Rückbetrachtung löst das in mir oft verschiedene Emotionen und Erinnerungen an die beiden vorangegangenen Einsätze aus, die ich hier vollbracht habe.“
Major Nejedlý war also dreimal im Kosovo. Er kann deshalb auch gut vergleichen, was sich seitdem dort alles geändert hat:
„Zum Beispiel das Jahr 2001: Da gab es hier häufig Demonstrationen oder Unruhen von Seiten der Kosovo-Serben oder der Kosovo-Albaner. Aber darauf waren die Soldaten vorbereitet, so dass es nicht zu einer direkten Bedrohung von menschlichem Leben gekommen ist.“Die Sicherheit, die die Soldaten hier damals gewährleistet haben, sei um einiges höher gewesen als bei seinen Folge-Einsätzen. Daher hätten die Einwohner die KFOR-Soldaten vor zehn Jahren auch sehr positiv wahrgenommen, was sich mit der Zeit aber geändert hätte, bemerkt Nejedlý:
„In den Jahren 2005 und 2006, als ich hier zum zweiten Mal im Einsatz war, hat man schon nicht mehr so sehr zu uns aufgeschaut. Wir waren für die Einwohner zur Routine geworden und wurden manchmal als repressive Einheit wahrgenommen, die hier ihren Dienst zur Stabilisierung des Landes macht. Insgesamt aber genossen wir weiter großen Kredit und Respekt.“ Die Soldaten der KFOR-Einheiten mussten im Kosovo zuerst dafür sorgen, dass die Spannungen zwischen Serben und Albanern nicht in Gewalt münden. Aber auch ausgesprochen kriminelle Fälle galt es zu lösen:
Besonders den Jüngsten, den Kindern, werden die vertrauten Gesichter der tschechischen Soldaten fortan vermutlich fehlen. Denn sie legten ihre Scheu am schnellsten ab und das tschechische „Ahoj“ kam ihnen gut über die Lippen.