Karel Hoffmann aus der Haft entlassen

Der achtzigjährige Karel Hoffmann, der im Zusammenhang mit dem Einmarsch der Warschauer-Pakt-Truppen in die Tschechoslowakei zu vier Jahren Haft verurteilt worden war, wurde am Freitag aus gesundheitlichen Gründen aus dem Gefängnis entlassen. Hoffmann hatte als hoher kommunistischer Funktionär im August 1968 die Abschaltung des tschechoslowakischen Rundfunks angeordnet. Damit wurde eine Stellungnahme der legitimen Reformregierung, die die Invasion verurteilte, unterdrückt. Laut Auskunft der Gefängnisärzte leidet Hoffmann an mehreren altersbedingten Krankheiten. Das Stadtgericht Prag hat aufgrund der medizinischen Gutachten die Entlassung verfügt, die Staatsanwaltschaft hat auf einen Einspruch verzichtet. Hoffmann hatte seine Haftstrafe erst im August angetreten.