Keine Entschädigung für Opfer von 1968

Gegen ein Entschädigungsgesetz für Opfer des Einmarsches der Warschauer Pakttruppen im August 1968 in die damalige Tschechoslowakei hat die Unterkammer des tschechischen Parlaments gestimmt. Gegen den Gesetzesvorschlag, den die oppositionellen Bürgerdemokraten (ODS) eingebracht hatten, stimmten die Abgeordneten der regierenden Sozialdemokraten und die oppositionelle Kommunistische Partei. Der Vorsitzende der ODS-Abgeordneten Vlastimil Tlusty bezeichnete die Abstimmung am Dienstag laut Nachrichtenagentur CTK als skandalös. Mit dem Gesetz wollte die ODS Entschädigungszahlungen an die Verwandten der Opfer des Einmarsches durchsetzen. Die Bürgerdemokraten wollten alle Tschechen entschädigen, die zwischen 1968 und 1991 zu Opfern sowjetischer Gewalt geworden waren. Vor allem Verwandte von Getöteten, Verletzten oder Misshandelten sollten zwischen 100 000 und 1 Millionen Kronen erhalten, das sind etwa 31 000 Euro. Die letzten Verbände der Sowjetarmee sind 1991 abgezogen.

Autor: Daniel Satra