Plastik von Jiří Sozanský erinnert an Opfer der Okkupation von 1968

Im Atrium des Militärhistorischen Museums in Prag ist am Montag eine große Plastik feierlich enthüllt worden, die an die Opfer der Besetzung der Tschechoslowakei durch die Truppen des Warschauer Paktes erinnert.

Foto: Jan Kouba,  VHÚ
Foto: Jan Kouba,  VHÚ

Der Bildhauer Jiří Sozanský schuf die fünf Meter hohe Bronzeplastik. Auf ihr stehen die Namen jener 137 Menschen, die im ersten Jahr der Okkupation – also von 21. August bis 31. Dezember 1968 – getötet wurden. Sozanský entschied sich für die Plastik, weil es ihn störte, dass bis auf Ausnahmen keiner die Namen der Opfer kennt und niemand an sie erinnert. Die Ausstellung mit dem Titel „Invasion 68“ ist um großformatige Gemälde ergänzt sowie von Musik, die der Rockgitarrist Michal Pavlíček für die Schau geschrieben hat. Das Denkmal knüpft an die Arbeit der Historiker Ivo Pejčoch und Prokop Tomek vom Institut für Militärgeschichte an. Die Experten haben in ihren Arbeiten die Zahl der Menschen präzisiert, die infolge der Okkupation ums Leben kamen. Künftig könnte das Denkmal an einem Ort zwischen den Gebäuden des Prager Nationalmuseums stehen.

Michal Pavlíček,  Martin Baxa,  Jiří Sozanský,  Jana Černochová und Aleš Knížek | Foto: Jan Kouba,  VHÚ

An der Enthüllung der Plastik nahmen am Montag auch Verteidigungsministerin Jana Černochová (Bürgerdemokraten), Außenminister Jan Lipavský (Piraten), Kulturminister Martin Baxa (Bürgerdemokraten) sowie der Leiter des Instituts für Militärgeschichte, Aleš Knížek, und der Musiker Michal Pavlíček teil. Die Ausstellung im Militärhistorischen Museum in Prag ist noch bis 5. November zu sehen.

Als unmittelbare Folge der sowjetischen Okkupation starben von 21. August 1968 bis 27. Juni 1991 laut bisherigen Erkenntnissen insgesamt 425 tschechoslowakische Bürger. Mehrere Hunderte Menschen erlitten schwere Verletzungen.

Jiří Sozanský und Jana Černochová | Foto: Jan Kouba,  VHÚ