Führungswechsel bei den Christdemokraten: Regierung vorerst nicht bedroht

Nachdem am Samstag auf dem Parteitag der tschechischen Christdemokraten überraschend der Abgeordnete Miroslav Kalousek zum neuen Parteivorsitzenden gewählt worden war, wurden nun erste Spekulationen über die Bedeutung dieses Führungswechsels auf die Regierungsarbeit laut. Kalousek ist selbst nicht im Kabinett vertreten und gilt als langjähriger Rivale des bisherigen Parteichefs Cyril Svoboda, der gleichzeitig Vizepremier und Außenminister ist. Zudem wird Kalousek im Gegensatz zu Svoboda eher dem konservativen Parteiflügel zugerechnet. Nach seiner Wahl sagte Kalousek am Sonntag, er wolle in der Regierungskoalition mit Sozialdemokraten und Liberalen das Profil der Partei als "antisozialistische Kraft" schärfen. Der sozialdemokratische Premierminister Vladimir Spidla hatte zwar Svoboda unterstützt, sieht jedoch auch nun keine unmittelbare Gefahr für das Kabinett. Aus der oppositionellen Demokratischen Bürgerpartei ODS kommen positive Reaktionen auf den Führungswechsel bei den Christdemokraten.