Verband ehemaliger Zwangsarbeiter vor Auflösung

Der tschechische Verband ehemaliger Zwangsarbeiter wird Ende Juni nächsten Jahres seine Tätigkeit einstellen und sich auflösen. Darüber entschieden am Samstag auf einer Konferenz in einem Prager Hotel die etwa 200 anwesenden Delegierten in einer Abstimmung. Der Verband vertritt die Interessen jener Menschen, die während des Zweiten Weltkriegs in Deutschland zur Zwangsarbeit verpflichtet wurden, und hat etwa 40.000 Mitglieder. Die meisten sind jedoch bereits um die 80 Jahre alt, und es findet sich niemand mehr, der für die Leitung und Koordinierung einer derartigen Organisation zur Verfügung steht. Erst diese Woche war mit der Auszahlung der letzten Rate der Entschädigungszahlungen an ehemalige tschechische Zwangsarbeiter begonnen worden. Mit den aus der deutschen Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft" stammenden Geldmitteln wird eine Entschädigung von insgesamt etwa 2500 Euro pro Person bezahlt.