Tschechien gedenkt der Verbrennung des Kirchenreformators Jan Hus

Tschechien hat am 6. Juli, der hierzulande als Staatsfeiertag begangen wird, der Verbrennung des Kirchenreformators Jan Hus gedacht. Am Nachmittag fand in der Prager Bethlehems-Kapelle, wo Hus vor sechshundert Jahren predigte, traditionell ein ökumenischer Gottesdienst statt. Der Patriarch der Tschechoslowakischen Hussitischen Kirche, Jan Schwarz, bezeichnete in seiner Predigt die Kirche als Träger von Frieden und Ruhe für die Welt. Unter den Besuchern des Gottesdienstes waren auch Staatspräsident Vaclav Klaus und seine Frau Livia. Klaus würdigte in einer Ansprache das Opfer von Jan Hus als den dringendsten moralischen Appell in der tschechischen Geschichte. Jan Hus wurde auf dem Konstanzer Konzil von 1415 verurteilt und auf dem Scheiterhaufen verbrannt, da er die Aufforderung zum Widerruf seiner Lehren und seiner Kritik an der zeitgenössischen Kirche kategorisch ablehnte.