US-Behörden konnten Prag-Treff von Muhammad Atta nicht bestätigen
Den US-amerikanischen Behörden liegen keine Beweise darüber vor, dass sich der Attentäter Muhammed Atta, der bei den Terrorangriffen im vergangenen September ein Flugzeug in das New Yorker World Trade Center steuerte, im April 2001 mit einem irakischen Diplomaten in Prag getroffen habe. Dies teilte in der Nacht zum Donnerstag ein ungenannter gutinformierter Vertreter der US- Behörden in Washington der Agentur Reuters mit. Diese Information steht im Widerspruch zu früheren Aussagen von Tschechiens Premier Milos Zeman und von Innenminister Stanislav Gross, die öffentlich von solch einem Treffen gesprochen hatten. Nach erneuter Rücksprache mit dem Chef des tschechischen Sicherheits- und Informationsdienst (BIS), Jirí Ruzek, bestätigte Gross am Donnerstag seine Version, nach der es in Prag zu einem Treffen zwischen Atta und einem irakischen Diplomaten gekommen sei. Nach Informationen des tschechischen Geheimdienstes sei Atta im Jahr 2000 zwei Mal und im Frühjahr 2001 ein Mal in Prag gewesen, sagte Gross. Wenige Wochen nach dem angeblichen Treffen hatte Tschechien einen als Konsul in Prag akkreditierten Iraker "wegen undiplomatischer Tätigkeit" ausgewiesen.