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Ratingagentur Standard & Poor´s stuft Kreditwürdigkeit Tschechiens höher ein
Die internationale Ratingagentur Standard & Poor´s hat die Kreditwürdigkeit der Tschechischen Republik heraufgestuft. Dabei hat sie die Bonität Tschechiens bei langfristigen Verbindlichkeiten in Fremdwährungen um zwei Noten von A auf AA- angehoben. Bei langfristigen Verbindlichkeiten in der nationalen Währung wurde die Bonität von A+ auf AA erhöht. Die weiteren Aussichten für Tschechien wurden als stabil bezeichnet.
Die erhöhte Kreditwürdigkeit des Landes hat sich unmittelbar auch auf den Kurs der Tschechischen Krone ausgewirkt. Am Vormittag ist der Kurs der Krone zur europäischen Währung gegenüber dem Geschäftsschluss am Mittwoch um neun Heller auf 24,24 Kronen je Euro gestiegen. Im Verhältnis zur amerikanischen Währung stieg der Kurs im gleichen Zeitraum um zwölf Heller auf 16,77 Kronen je US-Dollar.
Präsident Klaus moniert die Abhängigkeit der Landwirte von Subventionen
Tschechiens Landwirte sind nach Meinung von Präsident Václav Klaus zu stark abhängig von Subventionen, vom Staat und den Politikern, was sehr riskant sei. Viel besser wäre es, wenn diese Abhängigkeit auf einer stabilen Nachfrage nach ihren Produkten beruhen würde, sagte das Staatsoberhaupt am Donnerstag bei seiner Rede zur Eröffnung der größten Landwirtschaftsmesse Tschechiens „Země živitelka“ (deutsch: Ernährerin Erde) in České Budějovice / Budweis. Beim 38. Jahrgang der Messe stellen über 770 Teilnehmer aus 27 Ländern aus. Während des Eröffnungszeremoniells hat Präsident Klaus zudem den Herstellern von Qualitätsprodukten die begehrten Güteklasse-Zertifikate „Klasa“ und „Český výrobek“ (Tschechisches Erzeugnis) überreicht. Die Messe präsentiert traditionell den gesamten Landwirtschafts- und Lebensmittelsektor des Landes und widmet sich seit einigen Jahren auch der Landentwicklung.
Neues Gesetz über den Nationalpark Šumava wird vorbereitet
Ein neunköpfiger Ausschuss soll künftig über den Nationalpark Šumava / Böhmerwald entscheiden. Nach einem neuen Gesetz, dass zurzeit vorbereitet wird, soll dieser Ausschuss den bisherigen 50-köpfigen Rat ablösen. Darauf haben sich am Mittwoch die Teilnehmer einer Rundtisch-Debatte über das Wirtschaften im Böhmerwald geeinigt, die von Umweltminister Tomáš Chalupa veranstaltet wurde. Regionale Politiker, Bürgermeister und Wissenschaftler werden sich Mitte September wieder zusammensetzen, um weitere Details zum neuen Gesetz zu klären. In dem Gesetz sollen zudem die jeweiligen Zonen des Nationalparks je nach dem Ausmaß der Eingriffe in die Naturprozesse neu definiert werden.
Tschechien plant Abschaffung der Kinderzentren bis Ende 2013
Die Tschechische Republik will ihre Kinderzentren bis Ende des Jahres 2013 abschaffen. Bis zu diesem Zeitpunkt soll für die dort betreuten Kleinkinder bis drei Jahre eine alternative Lebensform in einem familiären Umfeld gefunden werden, erklärte am Donnerstag der tschechische Minister für Arbeit und Soziales, Jaromír Drábek, vor Journalisten. Zurzeit gibt es in Tschechien 34 dieser Kinderzentren, im vergangenen Jahr waren dort über 2000 Kleinkinder untergebracht.
Zur Abschaffung der Kinderzentren ist die Tschechische Republik vom Kinderhilfswerk der Vereinen Nationen (Unicef) aufgefordert worden. Nach den Vorstellungen des Arbeits- und Sozialministers wolle Tschechien nach der Schließung dieser Zentren des Weiteren erreichen, dass bis zum Jahr 2016 auch alle Kinder von drei bis sieben Jahren nicht mehr in Heimen aufwachsen sollen. Dafür aber sei ein alternatives Lebensmilieu notwendig, das erst noch geschaffen werden müsse, warnte der Ministerialbeamte Miloslav Macela vor allzu großem Optimismus.
Regierung Nečas einigt sich mit Kirche auf 17-jährige Laufzeit der Entschädigungszahlungen
Die Vertreter der tschechischen Kirche und des Staates haben sich bei ihren Verhandlungen am Donnerstag auf die Laufzeit der Entschädigungszahlungen geeinigt. Sie wird 17 Jahre betragen. In den ersten drei Jahren wird der Staat in die Kassen der geistlichen und kirchlichen Administrative umgerechnet 58 Millionen Euro zahlen, ab dem vierten Jahr werden es pro Jahr um jeweils fünf Prozent weniger sein, sagte Kulturminister Jiří Besser vor Journalisten.
Die Länge der Übergangszeit war das letzte Fragezeichen in dem Kompromiss, den Kirche und Staat bei ihren Verhandlungen vor zwei Wochen erzielt haben. Bei diesem Kompromiss hatte die Kirche ein Angebot der Regierungskommission über die Rückgabe oder die Entschädigung von enteignetem Kircheneigentum akzeptiert. Neben der Rückgabe von 56 Prozent des nach dem Zweiten Weltkrieg verstaatlichten Eigentums hat die Regierungskommission eine Entschädigung von 59 Milliarden Kronen (ca. 2,45 Milliarden Euro) vorgeschlagen. Das entsprechende Gesetz soll ab dem Jahr 2013 in Kraft treten.
Zentralabitur: Prager Gymnasiasten sind Spitze, rote Laterne im Kreis Aussig
Bei dem im Frühjahr erstmals in Tschechien abgelegten Zentralabitur haben die Gymnasiasten aus Prag sowie aus den Kreisen Hradec Králové / Königgrätz, Südböhmen und Böhmisch-Mährische Höhe / Vysočina am besten abgeschnitten. Demgegenüber liegen die Kreise Ústí nad Labem / Aussig, Karlovy Vary / Karlsbad und Liberec / Reichenberg mit den schlechtesten Ergebnissen am Ende des Rankings. Das gab der tschechische Schulminister Josef Dobeš am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in Prag bekannt. Laut Dobeš erhalten alle Schulen bis zum Monatsende einen detaillierten Bericht darüber, auf welchen Gebieten die Schüler starke Leistungen gezeigt und wo sie noch Defizite haben. Diese Analyse erhalten ebenso die Hauptmänner der Kreise. Sie könne ihnen als Entscheidungshilfe dienen, wenn sie eventuelle Veränderungen im Schulnetz ihrer Kreise vornehmen wollen, ergänzte Dobeš. Bei der Ablegung es Zentralabiturs im Frühjahr dieses Jahres hat ein Fünftel der Gymnasiasten die Prüfung nicht bestanden.
Europäische Kommission gewährt Brünn 34 Millionen Euro für Kanalisation
Die Europäische Kommission hat der südmährischen Messestadt Brno / Brünn eine Subvention von zirka 34 Millionen Euro zur Sanierung und zum Ausbau der Kanalisation in vier Stadtteilen bewilligt. Dieses Geld werde die Stadt in 13 Bauvorhaben stecken, die zusammen umgerechnet 90 Millionen Euro kosten werden, sagte der stellvertretende Brünner Oberbürgermeister Robert Kotzian am Donnerstag der Presseagentur ČTK. Die Stadt werde den anderen Teil der Kosten selbst tragen, so Kotzian. Alle Bauten sollen bis zum Jahr 2013 abgeschlossen werden.
Berufung abgelehnt: 15 Jahre Haft für Österreicher wegen Mordes
Das tschechische Verfassungsgericht hat eine langjährige Haftstrafe für einen Lkw-Fahrer aus Österreich bestätigt. Das Gericht habe den Einspruch des Mannes wegen Verfahrensmängeln verworfen, sagte eine Gerichtssprecherin in Brno / Brünn am Donnerstag der Nachrichtenagentur dpa. Für den brutalen Mord an einem jungen Tschechen im Juli 2009 war der Österreicher in Tschechien zu einer 15-jährigen Haftstrafe verurteilt worden.
Der Mann hatte nach Erkenntnis der Richter aus Eifersucht mit einem Montageschlüssel auf den 21-Jährigen eingeschlagen, weil er ihn verdächtigte, eine Beziehung mit seiner tschechischen Geliebten zu haben. Gefesselt wurde der Verwundete anschließend zu einer Autobahnraststätte verschleppt, in einen Wald getragen und ermordet. Anschließend verbrannte der Österreicher die Leiche und fuhr mit seinem Lkw nach Wien. Er bekundete in allen Instanzen seine Unschuld und bezichtigte seine Ex-Geliebte der Tat.
Straßen und Gleise nach Unwetter in Tschechien blockiert
Heftige Gewitter und Stürme in der Nacht zu Donnerstag haben in weiten Teilen Tschechiens zu Beeinträchtigungen im Straßen- und Schienenverkehr geführt. Die Feuerwehr musste im ganzen Land ausrücken, um umgestürzte Bäume von den Fahrbahnen zu entfernen. In der Region der Böhmisch-Mährischen Höhe / Vysočina prallte ein Personenzug auf einen umgekippten Baum. Verletzt wurde niemand. Wegen Schäden an der Oberleitung blieb die Bahn-Hauptachse zwischen Plzeň / Pilsen und České Budějovice / Budweis vorerst gesperrt. Allein in der Region Südböhmen stürzten rund 90 Bäume auf die Landstraßen. Zudem kam es durch den Starkregen zu örtlichen Überschwemmungen. An vielen Orten liefen die Keller voll.
Hitzrekorde an vielen Orten Tschechiens gefallen
Am Mittwoch an den meisten Wetterstationen Tschechiens neue Temperaturrekorde für den 24. August gemessen worden. Die größte Hitze gab es in Südostmähren, in der Festivalstadt Strážnice wurden 34,8 Grad Celsius gemessen hat. Der Rekordwert an der ältesten Wetterstation in Tschechien, dem Prager Klementinum, ist allerdings nicht gefallen.
Viktoria Plzeň schafft Einzug in die UEFA-Champions-League
Mit einem viel umjubelten 2:1-Heimsieg über den FC Kopenhagen hat sich der tschechische Fußballmeister Viktoria Pilsen am Mittwochabend für die europäische Champions League qualifiziert. Das Hinspiel der Play-off-Runde hatten die Pilsener vor einer Woche in Kopenhagen bereits mit 3:1 gewonnen. Mit diesem Erfolg sind die Westböhmen nach Sparta und Slavia Prag das dritte tschechische Team, das den Einzug in die Königsklasse der UEFA-Wettbewerbe geschafft hat.
Das Wetter am Freitag: wolkenlos und heiß, bis 36 Grad
Am Freitag ist es in Tschechien vorwiegend wolkenlos und heiß, erst im späteren Tagesverlauf ziehen einige Wolken auf. Örtlich Schauer, vereinzelt auch Gewitter. Die Tageshöchsttemperaturen steigen auf 32 bis 36 Grad Celsius an, in höheren Gebirgslagen erreichen sie 26 Grad Celsius.