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Prominente der Stiftung Forum 2000 von Ex-Präsident Havel fordern größeren Druck auf China
Sechs Prominente und Politiker der Stiftung Forum 2000, unter ihnen auch Tschechiens Ex-Präsident Václav Havel und Außenminister Karel Schwarzenberg sowie der französische Philosoph André Glucksmann und der ehemalige südafrikanische Premier Frederik de Klerk, haben mehr Druck auf China wegen der Menschenrechtsverletzungen in Tibet gefordert. Internationale Vereinigungen wie die Uno oder die Europäische Union sollten die chinesische Regierung dazu drängen, einen sinnvollen Dialog mit dem tibetischen Volk aufzunehmen, ausländischen Medien objektive Berichterstattung zu ermöglichen und bei friedlichen Protesten verhaftete Tibeter frei zu lassen. Das Internationale Olympische Komitee wird dazu aufgefordert, die Ausrichtung der olympischen Sommerspiele in Peking „ernsthaft zu überdenken“.
Trauerfeier in Prag zu tschechischen Soldaten, der in Afghanistan getötet wurde
Auf dem Militärflughafen in Prag-Kbely fand am Freitagabend unter Teilnahme von Verteidigungsministerin Vlasta Parkánová eine Trauerfeier für den tschechischen Soldaten statt, der am Montag bei einem Selbstmordattentat in Afghanistan getötet wurde. Der getötete 35-Jährige wurde dabei posthum zum Leutnant der Militärpolizei ernannt. Am späten Nachmittag war das Militärflugzeug mit dem Sarg des Toten in der tschechischen Hauptstadt eingetroffen. Das Attentat, bei dem der tschechische Soldat, zwei dänische Militärangehörige und vier Einheimische getötet sowie elf Menschen einschließlich zweier Tschechen verletzt wurden, war in der südafghanischen Provinz Helmand verübt worden.
Massenkarambolage auf D1: Zwei Menschen – darunter ein Deutscher – schweben weiter in Lebensgefahr
Zwei Menschen schweben nach dem Massenunfall auf der Autobahn D1 vom Donnerstag weiter in Lebensgefahr. Unter ihnen ist laut Presseinformationen auch ein 53-jähriger Deutscher, der schwere innere Verletzungen erlitten hat. Der Zustand der beiden lebensgefährlich Verletzten sei stabilisiert, gab die Universitäts-Klinik in Brno / Brünn am Freitag bekannt. Insgesamt waren 30 Menschen bei der größten Massenkarambolage in der tschechischen Verkehrsgeschichte verletzt worden, sechs von ihnen schwer.
In dichtem Schneetreiben waren am Donnerstagmittag etwa auf halber Strecke zwischen Prag und Brünn in mehreren Karambolagen insgesamt 116 Fahrzeuge ineinander gefahren, darunter auch zahlreiche Lkws. Die Autobahn musste danach für rund 12 Stunden gesperrt werden.
Wintereinbruch sorgt für Behinderungen – Lawinen- und Unwetterwarnung
In weiten Teilen des Landes wurde ein heftiger Wintereinbruch gemeldet, in den Gebirgen fielen 20 bis 30 Zentimeter Neuschnee. Nach dem Niedergang einer Lawine im Riesengebirge oberhalb von Špindlerův Mlýn / Spindlermühle mussten zwei Menschen vom Rettungsdienst befreit werden. Weiter gilt eine Lawinenwarnung für die Gebirge. Starkes Schneetreiben behinderte am Freitagabend zudem den Verkehr. Besonders betroffen waren die Kreise Südböhmen, Olmütz und der Mährisch-schlesische Kreis. Meteorologen warnen auch weiter vor dichtem Schneefall und starkem Wind besonders in den Höhenlagen der tschechischen Mittelgebirge. Autofahrer wurden aufgefordert, sich nicht ohne Winterreifen auf die Straßen zu begeben.
Tschechien und Vietnam bilden Arbeitsgruppe zu Visumsfragen
Eine gemeinsame Arbeitsgruppe tschechischer und vietnamesischer Minister soll die kritische Lage wegen des Ansturms von Vietnamesen auf Arbeits-Visa für die Tschechische Republik lösen. Darauf haben sich Premier Mirek Topolánek und der vietnamesische Regierungschef Nguyen Tan Dung am Freitag bei einem Treffen in Hanoi geeinigt. Der tschechischen Botschaft in Hanoi lägen 15.000 Anträge auf Arbeits-Visa vor, so Topolánek. Das ist ein Anstieg auf mehr als das Doppelte gegenüber 2006, damals waren es 7000 Anträge. Die geplante Arbeitsgruppe soll sich zudem mit Betrugsversuchen bei der Erlangung von Visa beschäftigen. Laut der Zahlen vom Herbst vergangenen Jahres haben derzeit rund 45.000 Vietnamesen eine Aufenthaltsgenehmigung für Tschechien.
Parlamentarier können erstmal weiter kostenlos Prager ÖPNV nutzen
Die tschechischen Parlamentarier können vorerst weiter kostenlos den Prager öffentlichen Nahverkehr nutzen. Bei seiner Sitzung kam der Stadtrat am Freitag zu keiner Entscheidung über diese Vergünstigung für Mitglieder von Abgeordnetenhaus und Senat. Die stellvertretende Oberbürgermeisterin Markéta Reedová, die als Kritikerin der Freifahrten gilt, wurde beauftragt, Gespräche mit den Fraktionen der Parlamentsparteien über eine Änderung der Rechtslage aufzunehmen. Die bestehenden Gesetze kann nur das Parlament selbst ändern.
Reedová hatte vor einigen Wochen bereits den Leiter der Prager Verkehrsbetriebe aufgefordert, die Praxis kostenloser Fahrten von Parlamentariern nicht mehr zu akzeptieren. Sie hatte sich dabei auf ein bestehendes Gerichtsurteil im Fall des Beförderungsunternehmens Student Agency berufen.
Kommunistischer Jugendverband tagt trotz gerichtlichen Verbots
Der Jugendverband der tschechischen Kommunisten wird am Wochenende zu einer Tagung in Prag zusammenkommen, obwohl er laut einem Gerichtsurteil vom Mittwoch aufgelöst werden muss. Man habe die Benachrichtigung des Gerichts noch nicht erhalten, sagte der Verbandsvorsitzende Milan Krajča. Erst nach ihrer Zustellung ist das Urteil rechtskräftig. Krajča kündigte zudem an, gegen das Urteil in Berufung zu gehen.
Der kommunistische Jugendverband war im Frühjahr 2006 vom Innenministerium verboten worden, weil er in seinem Programm die Abschaffung des Eigentums an Produktionsmitteln anstrebt. Das Verbot hatte der Verband dann vor dem Prager Stadtgericht versucht anzufechten.
Umfrage: Mehr als ein Drittel der tschechischen Familien hält sich für arm
Mehr als ein Drittel der Tschechen glaubt in einer armen Familie zu leben. Acht Prozent der Bevölkerung behaupten, dass ihre Familie nur unter großen Problemen mit ihren Einnahmen auskommt. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage der Meinungsforschungsagentur Stem. Am häufigsten bezeichnen sich Arbeitslose, einfache Arbeiter, Rentner und Menschen mit niedriger Schulbildung einer armen Familie zugehörig. Insgesamt ist das Gefühl, in einer armen Familie zu leben, in den letzten Jahren in Tschechien leicht zurückgegangen. Im Jahr 2000 hatten dies noch fast 40 Prozent der Tschechen behauptet.
Güterzug rammt Pkw – fünf Verletzte
Bei dem Zusammenstoß mit einem Güterzug sind am Donnerstagabend unweit von Mladá Boleslav / Jungbunzlau die fünf Insassen eines Personenwagens verletzt worden. Ein 35-jähriger Mann musste mit schweren Kopf- und Wirbelsäulenverletzungen mit dem Hubschrauber ins Krankenhaus eingeliefert werden; die anderen Passagiere kamen mit leichten Verletzungen davon. Zu dem Zusammenstoß war es auf einem Bahnübergang gekommen. Eine Sprecherin der Bahninspektion sagte, die Lichtzeichenanlage an dem Übergang habe ordnungsgemäß funktioniert.
Tschechische Nationalbank gibt neue 1000-Kronen-Scheine aus
Die tschechische Nationalbank wird ab dem 1. April neue 1000-Kronen-Scheine ausgeben. Gegenüber den derzeit im Umlauf befindlichen Scheinen weisen sie mehr Sicherheitsmerkmale auf und sind daher schwerer zu fälschen, sagte Nationalbankratsmitglied Pavel Řežábek. Zu den Sicherheitsmerkmalen gehören unter anderem ein fluoreszierender Streifen, neue phosphoreszierende Muster sowie Mikroschrift. Die derzeitigen 1000-Kronen-Scheine nach dem Muster von 1996 sind laut Řežábek veraltet, bleiben jedoch weiter gültig. Der Schein mit dem Wert von umgerechnet 40 Euro ist die am häufigsten genutzte Banknote, in Tschechien waren im vergangenen Jahr 132 Millionen davon im Umlauf.
Das Wetter am Samstag: bedeckt, Schnee, bis 8 Grad
Auch am Samstag ist es in Tschechien vorwiegend bedeckt mit Schnee oder Schneeregen. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 4 bis 8 Grad Celsius; auf den Straßen ist weiterhin mit Glatteis zu rechnen.