Seit fast zehn Jahren fördert der deutsch-tschechische Zukunftsfonds gemeinsame Projekt
Vor zehn Jahren wurde in Prag die Deutsch-Tschechische Erklärung unterzeichnet. Ein Ergebnis dieser Erklärung war unter anderem die Gründung des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds, der zur Unterstützung gemeinsamer Projekte geschaffen wurde. Über die Bilanz von zehn Jahren Deutsch-Tschechischer Erklärung und über die Arbeit des Zukunftsfonds sprach Andreas Wiedemann mit dem tschechischen Geschäftsführer des Fonds, Tomas Jelinek:
Der Deutsch-Tschechische Zukunftsfonds ist eigentlich eines der konkreten Ergebnisse der Deutsch-Tschechischen Erklärung. Beide Staaten haben sich im Rahmen der Erklärung geeinigt, dass dieser Zukunftsfonds errichtet wird. Beide haben gleichzeitig festgelegt, dass er der Finanzierung von Projekten gemeinsamen Interesses dienen soll. Es wurde auch festgelegt, mit welcher Summe beide Regierungen am Anfang den Zukunftsfonds dotieren.
Nun wird der Zukunftsfonds auch zehn Jahr alt. Wird er auch weiterhin existieren?
Der Zukunftsfonds wird eigentlich erst am Ende dieses Jahres sein Jubiläum feiern, weil er erst Ende 1997 auf Grund der Vereinbarung in der Erklärung gegründet wurde. Es sind bereits Gespräche darüber geführt worden, ob der Fonds weiterhin Mittel aus beiden Staaten erhalten wird. Der politische Wille war eindeutig. Beide Seiten haben beschlossen, dass der Fonds weiterhin existieren wird und in den Haushalten beider Länder wurden bereits Mittel sichergestellt.
Wenn wir jetzt zurückschauen auf die zehn Jahre, die seit der Unterzeichnung der Deutsch-Tschechischen Erklärung vergangen sind, kann man eine Bilanz ziehen, wie sich die deutsch-tschechischen Beziehungen in dieser Zeit verändert haben?Das ist eine sehr komplexe Frage, die mehrere Ebenen hat. Wenn wir an die Erklärung im politischen Sinne denken, kann man sagen, dass sie für beide Staaten etwas gebracht hat, das über den engen bilateralen Rahmen hinausgeht. Ich glaube, Deutschland wurde durch die Erklärung zum Beispiel in seinen Bemühungen gestärkt, eine aktivere und wichtigere Rolle in den internationalen Beziehungen zu spielen. Tschechien wiederum wurde durch die Erklärung auf dem Weg in die Nato und die Europäische Union gestärkt, weil das geregelte Verhältnis zu einem Nachbarn dafür sicher ein positives Zeichen war. Selbstverständlich hat die Deutsch-Tschechische Erklärung auch zu einer Entspannung in den gegenseitigen Beziehungen beigetragen. Konkret zu den Projekten lässt sich sagen: Dank des Fonds konnten zum Beispiel auch die NS-Opfer entschädigt worden. Zudem wird das Engagement der jungen Tschechen und Deutschen und aller Bürger, die sich in den deutsch-tschechischen Beziehungen enagagieren vom Fonds unterstützt.
Lässt sich sagen, wie viele Projekt seit 1997 vom Zukunftsfonds im Bereich der deutsch-tschechischen Beziehungen gefördert worden?
Wir bekommen jährlich Hunderte von Anträgen. Und seitdem der Zukunftsfonds seine Arbeit aufgenommen hat, hat er mehr als 4000 Projekte unterstützt. Das spricht meiner Meinung nach tatsächlich für eine sehr intensive, gute Beziehung und für eine gute Zusammenarbeit auf der zwischenmenschlichen Ebene.