Täglicher Nachrichtenüberblick

Petříček: Sollten Kompromiss bei Verteilung der EU-Gelder suchen

Laut Außenminister Tomáš Petříček (Sozialdemokraten) sollte die Tschechische Republik einen konstruktiven Kompromiss hinsichtlich der Verteilung der europäischen Gelder für die wirtschaftliche Erholung nach der Coronavirus-Krise anstreben. In dem Vorschlag aus Brüssel sehe er Dinge, die für Tschechien problematisch seien, aber gleichzeitig sei es seiner Meinung nach wichtig, dass sich Europa als Ganzes erneut auf die eigenen Beine stellt und die Tschechische Republik ihre Produkte wieder exportieren kann.

Das sagte Petříček am Freitag vor Journalisten. Seiner Meinung nach sollte Tschechien unter den EU-Ländern nach Partnern suchen, die eine ähnliche Meinung haben. Premier Andrej Babiš (Partei Ano) hatte den Verteilungsmechanismus zum Corona-Hilfspaket der Union am Donnerstag kritisiert.

Babiš: Investitionsprojekte werden Rekordbetrag von 150 Mrd. Kronen erreichen

Die Regierung werde das durch die Genehmigung des Entschädigungsbonus für Selbständige und kleine Gesellschaften mit beschränkter Haftung verlorene Geld in Form von Subventionen reichlich an die Kommunen zurückgeben. Das sagte Premiér Andrej Babiš (Partei Ano) am Freitag nach der Besichtigung der sanierten Negrelli-Bahnbrücke in Prag vor Journalisten. Das Kabinett könnte zudem den Anteil des Staates an Investitionsprojekten innerhalb der Subventionen erhöhen, ergänzte der Regierungschef.

Wie Babiš sagte, habe er im Zusammenhang mit der Coronavirus-Krise, die eine Überarbeitung des Staatshaushalts erforderte, die Minister dazu aufgefordert, alle vorbereiteten Investitionsprojekte einzureichen. Man werde in diesem Jahr einen Rekordbetrag von 150 Milliarden Kronen (5,5 Milliarden Euro) erreichen, was noch nie zuvor der Fall war, und man habe noch eine weitere Überarbeitung des aktuellen Haushaltsplans vor sich, erklärte Babiš.

Sonderschulen für Schüler mit Behinderung kurz vor Wiederöffnung

Die Sonderschulen für Kinder mit geistigen oder körperlichen Behinderungen in Prag stehen für die Rückkehr der Kinder am Montag bereit. Der Anteil der zurückkehrenden Schüler variiert von Schule zu Schule. Aufgrund der Tatsache, dass es üblicherweise nur kleine Gruppen in den Klassenzimmern gibt, werden die Schulen keine Probleme mit ihrer Aufteilung haben. Dennoch sind einige der Schulen ungehalten darüber, dass ihnen das Bildungsministerium für die Wiederaufnahme des Unterrichts nur wenig Zeit gelassen habe. Das geht aus den Aussagen der Sonderschulleiter hervor, die von der Nachrichtenagentur ČTK befragt wurden.

Die Sonderschulen mussten wie alle anderen Bildungseinrichtungen wegen der Verbreitung des Coronavirus am 11. März schließen. Seit dem 25. Mai ist die erste Schulstufe für Kinder mit Lern- und Kommunikationsschwierigkeiten als auch mit Seh- oder Hörbehinderungen wieder in Betrieb. Die Regierung hat erst am Montag dieser Woche entschieden, ab dem 1. Juni auch wieder die Schulen für geistig oder körperlich behinderte, autistische Menschen und für Kinder mit Behinderungen zu öffnen.

Gericht: Zwei Männern drohen 20 Jahre Haft für Kampfeinsatz in Ostukraine

Die Prager Staatsanwaltschaft hat einen weißrussischen Staatsbürger dafür angeklagt, in den Reihen der Separatisten am bewaffneten Konflikt in der Ostukraine teilgenommen zu haben. Wegen terroristischer Tätigkeit muss er mit 12 bis 20 Jahren Gefängnis rechnen, gab Staatsanwalt Marek Bodlák im Internet bekannt. Eine ähnliche Anklage erwartet einen tschechischen Bürger.

Laut Bodlák war der Weißrusse, der seinen ständigen Wohnsitz in Tschechien hat, zwischen 2014 und 2016 wiederholt in dem Konflikt in der Ukraine aktiv. Der beschuldigte Tscheche schloss sich zur Jahreswende von 2015 zu 2016 den Separatisten in der Ostukraine an, fügte die Prager Staatsanwaltschaft hinzu.

Die tschechische Justiz hat sich im Zusammenhang mit den Ereignissen in der Ukraine bereits mit dem Fall des Soldaten Erik Eštu befasst. Für die Beteiligung an den Kämpfen erhielt er eine zweijährige Haftstrafe auf Bewährung, und die Gerichte entzogen ihm den militärischen Dienstrang. Anstelle eines terroristischen Verbrechens wurde er indes für seinen Dienst bei ausländischen Streitkräften bestraft.

Prager Burg kann vier Tage kostenlos besucht werden

Die Besucher der historischen Bauten und Ausstellungen auf der Prager Burg müssen von Freitag bis einschließlich Montag keinen Eintritt bezahlen. An diesen vier Tagen können sie die Sehenswürdigkeiten wie den Königspalast, den Veitsdom oder das Goldene Gässchen kostenlos bestaunen. Die Verwaltung der Prager Burg will damit den Tourismus beim meistbesuchten Kulturdenkmal des Landes ein gutes Stück wiederbeleben.

Die Prager Burg ist nach der durch die Coronavirus-Pandemie verursachten Zwangsschließung seit Montag wiedergeöffnet. Vor dem Beginn der Krise wurde sie täglich von Tausenden Menschen besucht. Ein Großteil davon waren ausländische Touristen, die gegenwärtig aber wegen der eingeschränkten Grenzregime in Europa nahezu ausnahmslos zu Hause bleiben. Die Leitung der Präsidialkanzlei, die für das Burggelände zuständig ist, will daher mehr tschechische Bürger zu einem Besuch anlocken.

Kommenden Winter finden vier Weltcup-Rennen in Tschechien statt

In der Wintersportsaison 2020/21 werden in Tschechien vier Weltcup-Veranstaltungen ausgetragen. Zum ersten Male findet hierzulande ein internationales Rennen im Snowboardcross statt, zu dem auch die tschechische Olympiasiegerin Eva Samková an den Start gehen wird. In Nové Město na Moravě / Neustadt in Mähren geben sich die weltbesten Athleten im Skilanglauf und im Biathlon ein Stelldichein, und nach Špindlerův Mlýn / Spindlermühle im Riesengebirge kehrt das Saisonfinale im Snowboard-Slopestyl zurück. Das geht aus den Veranstaltungskalendern der Internationalen Skisport-Föderation (FIS) und der Internationalen Biathlon-Union (IBU) hervor, die jetzt veröffentlicht wurden.

Das Weltcup-Rennen im Snowboardcross ist für das Wochenende vom 12. bis 14. Februar 2021 im ostböhmischen Dolní Morava geplant. Für Weltmeisterin Eva Samková wird es zugleich die Generalprobe sein für die von ihr angestrebte Titelverteidigung bei der nachfolgenden WM in China.

Das Wetter am Samstag, dem 30. Mai 2020

Am Samstag ist es in Tschechien überwiegend wolkig, nur vorübergehend wird es heiter. Gegen Abend zieht sich der Himmel im Nordosten des Landes weiter zu. Insbesondere in den Mittagsstunden treten in Mähren und Mährisch-Schlesien vereinzelt Schauer auf. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 14 bis 18 Grad, in Höhenlagen um 1000 Meter schwanken die Höchstwerte um 9 Grad Celsius. Es weht ein mäßiger Wind aus Nord bis Nordost.