Täglicher Nachrichtenüberblick

Bei Hochwasser im Kreis Olomouc stirbt ein Mensch

Bei lokalen Überschwemmungen in der mährischen Region um Uničov / Mährisch Neustadt und Šumperk / Mährisch Schönberg, die durch Starkregenfälle verursacht wurden, ist am Sonntag ein Mensch ums Leben gekommen. Eine weitere Person wird noch vermisst, sagte eine Sprecherin der Feuerwehr am Montagmorgen. In Šumvald, Oskava und Dlouhá Loučka sowie einem Ortsteil von Uničov stand das Wasser in den Straßen bis zu einem Meter hoch. In diesen Gemeinden evakuierte und rettete die Feuerwehr Dutzende Menschen. Zudem befreite sie Personen aus ihren Autos, die während der Fahrt von der Flut überrascht wurden.

Die sintflutartigen Regenfälle haben nicht nur zahlreiche Familienhäuser und andere Bauten überschwemmt, sondern auch die Energie- und Verkehrsinfrastruktur beschädigt. In Oskava ist auf Druck der Wassermassen eine Brücke eingestürzt, informierte die Sprecherin.

Hamáček: Regierung will auch Kompetenz für Gefahrenzustand erlangen

Die Regierung will das Verfassungsgesetz über die Sicherheit der Tschechischen Republik um eine Komponente erweitern. Demnach sollte es neben einem Ausnahmezustand und einem Bedrohungszustand nun auch einen Gefahrenzustand enthalten. Das sagte Innenminister Jan Hamáček (Sozialdemokraten) am Montag in Prag vor Journalisten. Dazu präsentierte er ihnen die Änderungsentwürfe zu der entsprechenden Verordnung. Die Vorschläge wurden bei einer Besprechung des Staatssicherheitsrats (BRS) eingebracht.

Bisher kann der Gefahrenzustand nur regional durch die jeweilige Kreisverwaltung ausgerufen werden, das Kabinett hat diese Befugnis nicht. Nach Aussage von Hamáček wäre es vorteilhafter, künftig bei Pandemien, großer Dürre oder einem Cyberangriff landesweit nur den Gefahrenzustand auszurufen, und nicht wie unlängst den Notstand. Der Gefahrenzustand sei die weichere Variante, mit der man jedoch flexibler auf eine Gefahrenlage reagieren könne, erläuterte der Innenminister.

Schulen öffnen wieder für Schüler ab der sechsten Klasse aufwärts

An diesem Montag öffnen in Tschechien die Schulen auch wieder für die Schüler der zweiten Jahrgangsstufe in den Grund- und Mittelschulen. Das sind die Jahrgänge ab der sechsten Klasse aufwärts. Wegen der Maßnahmen gegen das Coronavirus durften ab dem 11. Mai nur die obersten Klassen zurück in den Unterricht, um sich auf die Abschlussprüfungen vorbereiten zu können. Ähnlich wie nach den bisherigen Lockerungen ist der Schulbesuch weiterhin freiwillig.

Am Montag beginnen zudem die einheitlichen Aufnahmeprüfungen zu den vierjährigen Gymnasien. Zu den Prüfungen treten rund 69.000 Bewerber an.

Prager Straßenbahnen sollen durch Galileo-System navigiert werden

In allen Straßenbahnen der Prager Verkehrsbetriebe werden neue Empfänger installiert. Es sind Geräte, die ein Signal der Navigationssysteme Galileo, GPS, Glonass und Bei Dou empfangen können. Die Verkehrsbetriebe wollen 838 Stück davon kaufen. Mit diesen Geräten könne jede Straßenbahn noch genauer lokalisiert werden, begründete eine Firmensprecherin die Investition.

Die Verkehrsbetriebe haben dazu ein Auswahlverfahren ausgeschrieben, der erfolgreiche Bewerber soll Ende August bekanntgegeben werden. Es handelt sich um einen öffentlichen Auftrag von schätzungsweise 20 Millionen Kronen (750.000 Euro).

Reisebüros in Tschechien fahren ihre Angebote wieder hoch

Die großen Reisebüros in Tschechien haben den Verkauf von Urlaubsreisen für diesen Sommer erneut gestartet. Exim Tours bietet derzeit Reisen nach Griechenland an, Fischer hat außerdem Bulgarien im Verkauf. Am Montag wollten beide Agenturen ihr Angebot erweitern. Alexandria startete mit Reisen nach Bulgarien, Kroatien, Ungarn und in die Slowakei. Darüber hinaus wurden ausgewählte Hotels und Pensionen für tschechische Kunden reserviert. Das geht aus einer Befragung hervor, die die Nachrichtenagentur ČTK unter den Reisebüros vorgenommen hat.

Nach Informationen von Exim Tours sei das Interesse an Reisen am vergangenen Wochenende enorm gewesen. Vor allen Online seien viele Bestellungen eingegangen, sagte Exim-Tours-Geschäftsführer Petr Kostka. Ihm zufolge liegen die Verkaufszahlen nicht auf dem Niveau des Vorjahres. Doch neben den Personen, die einen Reisegutschein eintauschen möchten, hätten sich auch Kunden gemeldet, die ihren Urlaub zuvor storniert haben, so Kostka.

Fußball: Slavia Prag wahrt mit Remis Acht-Punkte-Vorsprung auf Pilsen

Im Top-Spiel des 28. Spieltags der ersten tschechischen Fußball-Liga trennten sich Spitzenreiter Slavia Prag und der Tabellenzweite Viktoria Pilsen am Sonntagabend torlos 0:0. Damit wahrte der Titelverteidiger aus der Hauptstadt seinen Acht-Punkte-Vorsprung auf den ärgsten Verfolger. Beide Teams sind der Konkurrenz soweit enteilt, dass sie die Meisterschaft unter sich ausmachen. Nach dem neuen Modus treffen sie am fünften und letzten Spieltag der Finalrunde in Prag noch einmal aufeinander. In den sechs Begegnungen zuvor muss Plzeň / Pilsen allerdings fünf Punkte auf Slavia aufgeholt haben, um noch Meister werden zu können.

In der Hauptrunde stehen noch zwei Spieltage aus. Danach folgen die Playoffs, zu denen die 16 Mannschaften anhand ihres Tabellenplatzes in drei Gruppen aufgeteilt werden. Die Gruppe mit den sechs besten Teams spielt dann um den Titel, in der dritten und letzten Gruppe spielen ebenfalls sechs Vereine gegen den Abstieg.

Das Wetter am Dienstag, dem 9. Juni 2020

Am Dienstag ist es in Tschechien überwiegend wolkig bis bedeckt. In der Südwesthälfte des Landes kommt es zu Schauern oder Regenfällen, in Südböhmen regnet es am stärksten. Im Osten sind vereinzelt auch Gewitter möglich. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 18 bis 22 Grad, in der Südwesthälfte Böhmens aber lediglich bei 16 Grad Celsius. In Höhenlagen ab 1000 Meter schwanken die Höchstwerte um 13 Grad, im Böhmerwald aber höchstens um 9 Grad Celsius. Es weht ein mäßiger Wind aus Nordost.