Studie: Anteil der gewerkschaftlich organisierten Arbeitnehmer sinkt in Tschechien deutlich

In den vergangenen zehn Jahren ist in Tschechien der Anteil jener Arbeitgeber, die gewerkschaftlich organisiert sind, von 32 auf 13 Prozent gesunken. Dennoch können die Gewerkschaften recht stabil auf das Vertrauen von 20 Prozent der Bevölkerung zählen. Und elf Prozent der Werktätigen können sich eine Mitgliedschaft zumindest vorstellen. Dies geht aus einer Umfrage hervor, die das Forschungsinstitut für Arbeit und Soziales (RILSA) unter 1417 Arbeitnehmern durchgeführt hat und deren Ergebnisse am Dienstag auf einer Fachkonferenz in Prag vorgestellt wurden.

Im Vergleich mit der Lage vor 20 Jahren habe sich hierzulande das Bewusstsein für die Gewerkschaften und ihre Rolle deutlich verringert, erläuterte die Leiterin der RILSA-Forschungsabteilung, Renata Kyzlinková. Zeitgleich sei das Selbstvertrauen der Beschäftigten gestiegen, gegenüber dem Arbeitgeber selbst für Gerechtigkeit einzustehen. Dennoch hätten sich im untersuchten Zeitraum 2003 bis 2023, die Professionalität der Gewerkschaften und die Zufriedenheit mit ihren Aktivitäten erhöht, so Kyzlinková.