Korruptionsfall in Nordböhmen: Verkehrskreisrat Bursík angeklagt

Im Rahmen der Korruptionsermittlungen in Nordböhmen wurde der Verkehrsrat des Kreises Karlový Vary / Karlsbad, Petr Bursík (Bürgerdemokraten), am Montag von der Polizei der Anklage übergeben. Anders als die drei Verdächtigen, die am Donnerstag in Haft genommen wurden, bleibt Bursík während der Ermittlungen in Freiheit. Anklagepunkt ist die Vorteilsnahme bei der Verteilung von öffentlichen Aufträgen, für die bis zu acht Jahre Haft drohen. Dies teilte die Staatsanwältin des Kreises Ústí nad Labem, Kateřina Doušová, am Montag der Presseagentur ČTK mit.

Daraufhin wurde ebenfalls vermeldet, dass Bursík seine Mitgliedschaft in der Partei der Bürgerdemokraten (ODS) ruhen lasse. Ein Vertreter des regionalen Parteibüros informierte, dass Bursík zudem von seiner Leitungsposition in der Verkehrskommission des Kreistags zurücktrete.

Bursík selbst beteuert seine Unschuld. Wie er gegenüber ČTK äußerte, habe er nie verheimlicht, dass er vor seiner politischen Karriere bei der Firma Rocknet gearbeitet habe. Sie ist eine der fünf Firmen, gegen die in dem aktuellen Korruptionsfall ermittelt wird.