Nordkorea-Flüchtling übt Kritik: Massaker an politischen Gefangenen werden weltweit nur wenig beachtet

Der koreanische Menschenrechtsaktivist Shin Dong-hyuk hat all jene Staaten, die sich mit der Verletzung der Menschenrechte und dem Massakrieren von politischen Gefangenen in Nordkorea nicht ernsthaft beschäftigen würden, hart kritisiert. Viele Staaten sprächen nur darüber, würden aber nichts unternehmen, so der Menschenrechtler. Auf einer Konferenz, die am Mittwoch in Prag von der Václav-Havel-Bibliothek veranstaltet wurde, erinnerte sich Shin Dong-hyuk auch an seine Kindheit und die Bedingungen in den nordkoreanischen Lagern. Nach Aussage des Menschenrechtlers würden dort politisch Gefangene zweimal jährlich öffentlich hingerichtet. Dies solle die anderen Häftlinge einschüchtern. Die Verfolgung Andersdenkender in Nordkorea verglich der Menschenrechtler mit dem Holocaust und mit den Genoziden in Kambodscha.

Shin Dong-hyuk ist der einzige Nordkoreaner, der in einem Lager für politische Gefangene aufwuchs und dem es gelang, von dort zu entkommen. Seine Erlebnisse schilderte er in dem Buch „Flucht aus Lager 14“.