Parlamentarier: Präsident Zeman verbarrikadierte sich auf der Prager Burg

An Miloš Zeman wird man sich als an Präsidenten erinnern, der den Regimes in Russland und in China schmeichelte, sich auf der Prager Burg verbarrikadierte und zum Schluss seiner Präsidentschaft vom Alltagsleben der Bürger weit entfernt, auf Schloss Lány lebte. Darauf machten Senator Jiří Růžička (Top 09) und der Abgeordnete der Bürgermeisterpartei Stan, Jan Lacina, in einem offenen Brief aufmerksam. Der Brief wurde am Freitag von der Nachrichtenagentur ČTK veröffentlicht. Die beiden Prager Parlamentarier forderten in den vergangenen Jahren wiederholt und erfolglos den Staatspräsidenten auf, die Sicherheitskontrollen und Barrieren am Eingang in die Burg abzuschaffen. An der Meinung der beiden Parlamentarier ändert nichts die Tatsache, dass Zeman in diesem Jahr überraschend zur Abschaffung der Kontrollen aufforderte.

Die Kontrollen auf der Burg wurden 2016 eingeführt. Růžička und Lacina zufolge handelte es sich um eine „unverhohlene Rache an der tschechischen Öffentlichkeit“ für die Aktion der Künstlergruppe Ztohoven. Diese holte im September 2015 die Präsidentenflagge, die auf dem Dach der Prager Burg wehte, ein und hisste stattdessen eine riesige rote Unterhose. Die Gruppe sagte dazu damals, auf der Prager Burg wehe die Standarte eines Mannes, der sich für nichts schäme.