Politologen: Attentat auf Fico hängt mit Radikalisierung der slowakischen Gesellschaft zusammen

Nach Meinung von tschechischen Politologen hängt das Attentat auf den slowakischen Premier Robert Fico mit der Polarisierung und Radikalisierung der slowakischen Gesellschaft zusammen. Die Situation habe sich in letzter Zeit unter anderem durch die beiden wichtigen Wahlen zugespitzt, so die Politikwissenschaftler, die von der Nachrichtenagentur ČTK angesprochen wurden. Jan Charvát von der Prager Karlsuniversität machte auf die Angriffe auf die Präsidentin Zuzana Čaputová aufmerksam. Er erinnerte zudem an die Ermordung des Journalisten Ján Kuciak und seiner Partnerin Martina Kušnírová im Jahre 2018 sowie die Ermordung zweier Menschen in der Bar Tepláreň in Bratislava im Jahre 2022, hinter der homophobe Motive waren. Die Angriffe auf Journalisten und Politiker seien eine Fortsetzung des Trends, so Charvát.

Der Politologe Aleš Michal von der Prager Karlsuniversität sagte, es sei beunruhigend, dass radikale Haltungen in der Slowakei zum Mainstream werden. Dies zeigt sich laut Michal beispielsweise in der Art und Weise, wie die neue slowakische Regierung mit der Unabhängigkeit der Justiz und der Medien umgeht und Desinformationsmedien, die radikale Ansichten vertreten, Vorrang vor journalistischer Standardarbeit einräume.