Politologen: Zeman spaltet Gesellschaft und nutzt Proteste aus

Präsident Miloš Zeman spaltet nach Meinung der Politologen die tschechische Gesellschaft und nutzt Protestdemonstrationen aus, die anlässlich des 25. Jahrestags der Samtenen Revolution gegen ihn stattfanden. Dies sagten die von der Nachrichtenagentur ČTK am Dienstag angesprochenen Politologen. Politologe Tomáš Lebeda erklärte, in der Politik schade nicht, wenn bedeutende Persönlichkeiten kontroverse Themen ansprechen. Zeman mache aber, so Lebeda, etwas anderes, er schaffe selbst kontroverse Themen, um Aufmerksamkeit zu wecken. Dies kann laut dem Politologen nur dazu führen, dass sich die Gesellschaft mehr polarisieren wird. Politologe Petr Just hält Zemans Erklärungen, mit denen er den Polizeieingriff gegen die Studenten im November 1989 verharmloste, für eine gut durchdachte Strategie.

Proteste gegen Zeman dominierten die Gedenkveranstaltungen zum 17. November 1989. Tausende von Zeman-Gegnern zeigten dem Präsidenten am Montag symbolisch die rote Karte und forderten ihn zum Rücktritt auf.