Positive Entwicklung bei der Entschädigung der ehemaligen Zwangsarbeiter
Wer von Ihnen, liebe Freunde, unser Programm am Freitag verfolgt hat, der weiß Bescheid: in Prag tagte der Verwaltungsrat des Tschechisch-Deutschen Zukunftsfond. Über die Ergebnisse des Treffens informierte in einem Telefonbericht unser Kollege Gerald Schubert. Heute wollen wir noch einmal auf ein Thema des Tagungsprogramms zurückkommen, dem die tschechischen Medien besondere Aufmerksamkeit gewidmet haben: der Entschädigung der ehemaligen tschechischen Zwangsarbeiter aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs. Jitka Mladkova fasst zusammen:
Über erfreuliche Fakten berichtete der tschechische Außenminister Cyril Svoboda auf einer Pressekonferenz, die in seinem Amt am Freitag stattfand: die im Juni 2001 begonnene Auszahlung der ersten Rate des Entschädigungsgeldes sei faktisch beendet, die deutsche Stiftung für Erinnerung, Verantwortung und Zukunft habe mit der Auszahlung der zweiten Rate begonnen - vorzugsweise an die etwa 7 700 vom nationalsozialistischen Regime am schwersten betroffenen Personen. In diesem Zusammenhang sagte Svoboda:
"Es ist ein Erfolg der Tschechischen Republik, einschließlich ihrer diplomatischen Aktivitäten. Vor allem möchte ich die Arbeit des Tschechisch-deutschen Zukunftsfonds hervorheben. Alle Länder, die die Auszahlung des Entschädigungsgeldes betrifft, haben damit am gleichen Tag begonnen und die Tschechische Republik ist auch die erste, wo die Auszahlung der ersten Rate zu Ende geht, und schließlich auch die erste, die mit der Auszahlung der zweiten Rate beginnt."
Und damit neige sich eigentlich der gesamte Prozess der Entschädigung seinem Ende zu, sagte der Minister. Als einen Erfolg bezeichnete er auch die Tatsache, dass nicht nur die ehemaligen Zwangsarbeiter, die in Deutschland eingesetzt wurden, entschädigt werden, sondern auch diejenigen, die im damaligen Protektorat Böhmen und Mähren Zwangsarbeit leisteten. Lobworte für die Leistung der Mitarbeiter des Tschechisch-deutschen Zukunftsfonds fand auch Helmut Bilstein, Vizevorsitzender des Verwaltungsrates des Tschechisch-Deutschen Zukunftsfonds:
"Ich möchte sagen, dass wir als Tschechisch-Deutscher Zukunftsfonds eigentlich auch ein wenig darauf stolz sind, dass gerade hier in Tschechien die Auszahlung der zweiten Rate begonnen hat. Das konnte nicht passieren, weil das ein Naturgesetz ist, sondern das hängt auch von den tatkräftigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in unserer Geschäftsstelle ab, die sich mit einem ungeheuren Engagement und Herzblut der Sache angenommen haben."
Informationen über die Auszahlung der Entschädigungsgelder trug auf der Pressekonferenz in Prag auch der Vorsitzende der deutschen "Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft", Michael Jansen, vor:
"Sie wissen, dass die Auszahlung der zweiten Rate vor ein, zwei Wochen begonnen hat. Wir haben zusammen mit unseren tschechischen Kollegen Wert darauf gelegt, dass die Auszahlungen wiederum mit den Schwerstbetroffenen beginnen - es handelt sich dabei in der Mehrheit um frühere KZ-Häftlinge. Diese Personengruppe soll jetzt möglichst rasch die Gelder erhalten. Zum Teil sind die Gelder schon angekommen. Die nächsten Überweisungen erfolgen dann sukzessive in den nächsten Monaten, so dass wir in der Bundesstiftung in Berlin alles dafür tun, dass wir möglichst rasch in den nächste Monaten die Auszahlungen zu einem guten Ende bringen. Wir gehen davon aus, dass wir die Zahlungen im Frühling des nächsten Jahres weitgehend abgeschlossen haben werden."