Präsident Klaus verhandelte über die Professionalisierung der Burgwache

Der tschechische Präsident Václav Klaus hat am Montag auf Schloss Lány bei Prag mit dem Chef seiner Militärkanzlei Vlastimil Pick über die Professionalisierung der Prager Burgwache verhandelt. Die Burgwache, die sich aus mehreren hundert ihren Grundwehrdienst leistenden Soldaten rekrutiert, hat in jüngster Zeit wiederholt Anlass zu großer Kritik gegeben. Persönliche Züchtigung und Schikane, erotische Fotografien im Internet oder die Erpressung von Prostituierten - das sind die skandalumwitterten Vorwürfe, die dieser Einheit vorgelegt worden sind. Nach der letzten Affäre, dem in der Nacht zum Samstag verübten Selbstmord eines Soldaten, sah sich Klaus zum Handeln gezwungen. Mit Pick überprüfte das Staatsoberhaupt die Möglichkeit, die Einheit ab dem Jahr 2004 nur noch aus Berufssoldaten bilden zu lassen. Wie die am Montag vorgenommene Obduktion ergab, hat sich der aus dem Leben geschiedene Soldat in der Tat selbst erschossen. Eine Fremdeinwirkung sei von den Ärzten ausgeschlossen worden, teilte Polizeisprecherin Eva Brozova am Montag der Nachrichtenagentur CTK mit.

Autor: Lothar Martin