Prag und seine Menschen in den Altprager Liedern der Patrola Šlapeto
Am 12. Mai war wieder Anstich beim Prager Bierfest. Wie könnte man sich besser auf die bierseligen Tage einstimmen, als mit typischen Altprager Schlagern.
Die Gruppe Patrola Šlapeto hat zwischen 1989 und 2005 zahlreiche Schlager, Volkslieder und Kneipengesänge gesammelt und komponiert. Die Lieder handeln hauptsächlich von Prag und den Pragern. Aber auch von der leicht lasziv-morbiden Atmosphäre der Stadt und ihrer Viertel.
Fast jeder Prager kennt die Lieder der „Patrouille Geht doch!“, wie die Formation um Radan Dolejš, Josef Horváth, Jiří Pánek und Jaroslav Janecký auf Deutsch heißt. Das liegt vor allem an dem Lokalkolorit, das in jedem Stück mitschwingt. Jeder, der durch die Straßen des Viertels Pankrác geht oder die alte Burgtreppe hinaufkeucht, hat mindestens ein Lied der Patrola Šlapeto im Ohr. Fast zu jedem Viertel Prags, und natürlich seinen Menschen, findet sich der richtige Ton.
In den alten Prager Gassenhauern spielen meist die ganz einfachen Leute die Hauptrolle. Vom Pfarrer, über den Obsthändler bis hin zur Prostituierten. So mancher Prager kann in den Liedern seine Nachbarn, Freunde, ferne Bekanntschaften, oder aber auch sich selbst wiederfinden. Auch die Liebe ist immer wieder ein Thema in den Altprager Schlagern. Es geht um das Finden der Liebe, aber auch um ihr Ende. Nicht immer ist dieses ganz so schön. Manchmal ziehen die Musiker der Patrola Šlapeto einfach weiter zu einer anderen Frau. Ob sie dabei immer nüchtern sind, ist natürlich eine andere Frage. Denn das Prager Bier schmeckt auch ihnen auf jeden Fall gut.