In Prag wird der in die Sowjetunion verschleppten Tschechoslowaken gedacht

Die Mitglieder des Ausschusses „Oni byli první“ (Sie waren die ersten) und der Bürgerinitiative Bez komunistů.cz haben am Montag auf dem Prager Olšany-Friedhof der tschechoslowakischen Bürger gedacht, die vor 70 Jahren vom russischen Geheimdienst in die Sowjetunion verschleppt wurden. Der Vorsitzende der Bürgerinitiative Bez komunistů.cz, Petr Marek, legte an der Mauer der russisch orthodoxen Kapelle auf dem Friedhof einen Kranz nieder. Eine Gedenktafel erinnert dort an die Opfer sowjetischer Repressionen. Marek erklärte, das Thema der verschleppten Tschechoslowaken sei besonders aktuell, nachdem der russische Präsident Putin verlauten ließ, dass der Zerfall der Sowjetunion die größte geopolitische Katastrophe des 20. Jahrhunderts war. „Am Schicksal konkreter Menschen kann man sehen, wie gut es ist, dass dieses Regime endete, “ sagte Marek. Seinen Worten zufolge wurden 1945 Mitglieder sowjetischer Völker verhaftet, die während der Ersten Republik in die Tschechoslowakei flüchteten. Es handelte sich laut Marek vor allem um Russen, Ukrainer und Weißrussen, die 1945 schon die tschechoslowakische Staatsbürgerschaft hatten. Die Mehrheit von ihnen sei nie zurückgekehrt, so Petr Marek.