Prager Stadtrat wünscht 200 Tage Aufschub für Änderungen zur neuen Bauverordnung

Der Prager Stadtrat hat das Ministerium für Regionalentwicklung ersucht, die aktuelle Bauverordnung der Hauptstadt wenigstens noch 200 Tage in ihrer jetzigen Form zu belassen. Innerhalb dieser sechseinhalb Monate wolle der Magistrat all seine Einwände und Anmerkungen zu der neuen Vorschrift einbringen, hieß es.

Die umstrittene Bauverordnung gilt in Prag seit dem ersten Oktober. Eingeführt wurde sie noch von der Vorgängerregierung unter Oberbürgermeister Tomáš Hudeček. Neben den Beanstandungen vom Ministerium für Regionalentwicklung wurde sie unter anderem von der sogenannten „Billboard-Lobby“ kritisiert. Die Neuregelung sieht auch eine Abschaffung großflächiger Plakatwände in der Hauptstadt vor. Die Ministerin für Regionalentwicklung, Karla Šlechtová, hatte in der vergangenen Woche angekündigt, die Vorschriften ab dem 23. Dezember außer Kraft zu setzen. Bei ihrem Treffen mit der Prager Oberbürgermeisterin Adriana Krnáčová am Montag einigte sie sich mit den Stadtoberen dann aber auf einen Kompromiss. Wie lange der Aufschub gilt, ist indes noch nicht bekannt.

Autor: Lothar Martin